Eine Karte dieses Teilstückes findest du ganz unten!



12.6.: Der Erdbeermond hat uns nicht gut einschlafen lassen und der Tag startet mit etwas Sonne und leichten Regenschauern.
Zum Glück habe ich die Schlacht um eine der wenigen Toiletten gewonnen. Der Platz ist ziemlich groß und voll und verfügt nur insgesamt über fünf Toiletten, die auch noch fast alle mit einer Dusche kombiniert sind...
Heute fahren wir um Viertel nach neun los. Das Wetter entwickelt sich prächtig und wir haben viel Sonnenschein während einer traumhaften Strecke Richtung Nordkapp. In der größtenteils schneebedeckten Landschaft machen wir einen kurzen Foto- und Drohnenstopp. Weiter geht es über Hochebenen und entlang wunderschöner Fjorde. Auf dem letzten Stück zur Nordkappinsel fahren wir durch den weltweit längsten unterseeischen Straßentunnel: der knapp 7km lange Nordkapptunnel Fatima, der etwa 200m unter der Wasseroberfläche verläuft. Der soll außerdem sehr teuer sein...
Gegen halb eins erreichen wir den Campingplatz "Nordkapp Camping" bei Honningsvåg.
Wir checken für zwei Nächte dort ein und besetzen einen schönen Platz.
Da das Wetter auch hier oben immer besser wird, fahren wir gleich weiter die 20km zum Nordkapp.
Ein Tagesticket für Parken und das Herumlaufen kostet gut 15Euro. Hier stehen gefühlt hunderte von Wohnmobilen. Aber wir haben Glück und in der vordersten Reihe fährt gerade einer weg. Da es noch etwas bewölkt ist, essen wir erstmal zu mittag.
Danach haben wir nochmals Glück, denn es kommt richtig die Sonne heraus und wir können das Nordkapp und die berühmte Weltkugel dort umwandern. Nur der Wind ist noch recht frisch und die hunderten von Menschen sind etwas störend. Aber so ist das nun mal.
Mit dem Wetter haben wir wohl wirklich Glück, denn ein solches Wetter ist hier absolut selten.
Die sehr teure Nordkapphalle ersparen wir uns. Sie ist wohl das Geld nicht wert haben uns andere Camper berichtet.
Wir genießen oben auf dem Plateau noch eine Weile die Aussicht und fahren dann wieder runter.
Nächster Stopp ist das angeblich nördlichste Fischerdorf der Welt: Skarsvåg. Das ist ganz hübsch gelegen und wir sehen dort im Wasser eine riesige Königskrabbe. So einen großen Krebs haben wir noch nie gesehen.
Am Anfang des Dorfes halten wir nochmal an und machen eine Wanderung zum "Kirkeporten". Das ist ein Bogen aus Felsgestein von dem aus man Richtung Nordkapp schauen kann. Laut Reiseführer sollte man dort in 20 Minuten ankommen. Da wir jedoch einen kompletten Berg überwinden müssen, dauert die Wanderung je Richtung etwa 45 Minuten. Der Weg hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.
Gegen Viertel nach sechs sind wir wieder auf dem Campingplatz und ich muss bei dem tollen Wetter noch ein paar Aufnahmen mit der Drohne machen.
Abends essen wir den zweiten Teil der Kötbullar. Nach dem Essen gehen noch zwei Rentiere bei uns am Womo vorbei.
Interessanterweise funktioniert hier bei 72 Grad Nord unsere SAT-Schüssel immer noch.
Wir haben unser erstes Ziel erreicht und damit endet dieser Blog nun hier. Ab morgen geht es weiter mit Teil III.
11.6.: Diese Nacht hat es durchgängig geregnet und auch für den Tag sieht die Prognose leider nicht viel besser aus🫣.
Gestern waren wir schon zwei Wochen unterwegs und inzwischen sind wir nur noch 365km vom Nordkapp entfernt. Je nach Wetter wollen wir dort wahrscheinlich morgen hin.
Heute wollen wir hier in Kautokeino noch eine berühmte Silbermanufaktur besuchen und dann 130km weiter fahren nach Alta. Das liegt dann auch wieder am Meer.
Wir fahren um Viertel nach zehn los und halten kurz beim Supermarkt. Danach fahren wir die drei Kilometer weiter zu "Juhls Silvergallery". Das Haus mit seinen abgerundeten Dächern ist schon von der Architektur absolut sehenswert. Es kostet keinen Eintritt und wir bekommen mit vier Norwegern zusammen eine Führung auf Englisch durch ein junges Mädel. Sie zeigt und erklärt uns alles Wesentliche und danach gehen wir noch allein ein wenig durch die Räume. In einem Raum wohnen Hühner, denn hier soll wohl Kultur mit Natur verbunden werden.
Es war aber kein Schmuckstück so ansprechend, dass Angie etwas kaufen wollte.
Um Viertel vor zwölf fahren wir weiter über die E45 nach Alta. Leider regnet es die ganze Zeit, aber nur wenig, sodass wir viel von der schönen Landschaft sehen können. Es reihen sich Flüsse, kleine Berge, Wasserfälle und Schneereste aneinander. Und ein paar Rentiere, die gestern noch so gut geschmeckt haben, sind auch dabei.
Um halb zwei erreichen wir den Strandcamping Alta. Warum der Strand im Namen hat, bleibt unklar. Wir finden aber ein schönes Plätzchen am Fluss. Die Stadt Alta und damit auch das Meer sind noch 5km von hier entfernt.
Da es weiterhin regnet hab ich beim Check-in gleich mal eine Waschmaschine und den Trockner mit gebucht. So können wir unsere Schränke mal wieder mit sauberen Klamotten auffüllen.
Das hat mal super funktioniert und die Wäsche kommt wirklich schranktrocken aus dem Trockner. Hat aber insgesamt auch 13 Euro gekostet die Waschaktion.
Am späten Nachmittag hört der Regen auf und wir können noch etwas spazieren gehen. Eigentlich wollen wir am Fluss entlang gehen, aber der ist wohl über die Ufer getreten und es gibt da keine Wege mehr.
Also gehen wir in die andere Richtung. Da befindet sich ein großes Sami Zentrum und wir können Rentiere mal aus der Nähe sehen.
Nach Alta ist es zu weit und dafür ist es auch zu spät. Wir werden uns das auf der Rückfahrt anschauen müssen. Morgen wollen wir erstmal zum Kapp.
Abends essen wir Kötbullar in selbstgemachter heller Soße mit Kartoffelpü und mediterranem Paprika Gemüse. Sehr lecker 😋 .
10.6.: Der Tag begrüßt uns mit Sonnenschein und Dickmilch im Kaffee. Zumindest beinahe. Milch kaufen ist hier eine echte Herausforderung und ich habe aus Versehen Dickmilch gekauft. Ich fand "Filmjölk" hörte sich irgendwie an wie Vollmilch🤣.
Hier ist übrigens nach uns ein älterer Herr auf dem Fahrrad mit einem sargähnlichen Anhänger angekommen. Den kann er zu einem praktischen Schlafzelt aufklappen. Und Respekt, denn der ist offensichtlich aus der Schweiz hier hoch geradelt.
Nachdem wir noch kurz diesmal hoffentlich die richtige Milch gekauft und das Womo voll getankt haben, fahren wir um Viertel nach zehn los. Hier ist der Sprit noch deutlich günstiger als in Norwegen und Finnland. Schon nach 15 Minuten passieren wir die Grenze nach Finnland. Der Weg führt uns heute nämlich ein ganzes Stück durch Finnland.
Es fällt auf, dass die Bäume allmählich immer kleiner werden und die Landschaft immer tundraartiger wird. Wir machen einen kurzen Fotostopp und ich lasse bei der Gelegenheit auch die Drohne steigen. Ab und zu sehen wir auch wieder kleine Gruppen von Rentieren.
Gegen 13Uhr passieren wir die Grenze nach Norwegen. Es gibt dort keine Kontrollen mehr, da hätten wir doch glatt mehr Alkohol mitnehmen können🤣.
Wir machen bald hinter der Grenze auch noch einen Fotostopp, auch mit der Drohne und in der Entfernung können wir einige schneebedeckte Hügel sehen.
Hier gibt es leider auch entsetzlich viele Mücken die nach unserem Blut lechzen.
Um kurz vor zwei erreichen wir nach 260km den Campingplatz "Duottar" in Kautokeino und werden vom freundlichen Chef herzlich empfangen. Ich muss direkt beim Einchecken Rentier- und Elchsalami probieren. Die vom Elch nehmen wir direkt mit.
Der kleine Campingplatz hat eine Grillhütte, in der man sich wohl Abends trifft. Und der Chef organisiert für uns ein original samisches Essen, welches wir heute Abend in der Hütte bekommen. Wir sind sehr gespannt, was uns da erwartet.
Nachmittags, nachdem ich auch hier kurz mit der Drohne geflogen bin, machen wir einen kurzen Spaziergang in der Umgebung. Es zieht aber rasch Regen auf und wir müssen uns ins Womo verziehen.
Der wenige Regen ist aber bald wieder vorbei und wir rücken mit den E-Scootern nochmal aus, um den Ort zu erkunden. Kautokeino ist anscheinend ein zentraler Ort für die Samen hier in Lappland. Allerdings ist "Ort" schon recht hochgegriffen. Das ist mehr eine Ansammlung von Häusern ohne Geschäfte. Es gibt nur einen Supermarkt am Ortsrand und ein geschlossenes Museum über die Samen. Dort können wir aber ein wenig die spartanischen Hütten im Außenbereich anschauen. Wahnsinn, dass die darin bei Eis und Schnee überleben konnten. Schnee gibt es hier wohl reichlich, denn bei jedem Haus steht mindestens ein Motorschlitten.
Wir haben ja nun Schweden hinter uns gelassen. Zwei Dinge gibt zu dem Land zu bemerken: wir hatten uns keine schwedischen Kronen besorgt. Die braucht man auch wirklich nicht mehr, denn es wird praktisch alles mit der Karte bezahlt. Und zweitens haben wir auf fast allen Camping- und auch Stellplätzen wirklich hervorragendes WLAN gehabt. Das gibt es in der Qualität in Deutschland nicht, vor allem nicht ohne dafür extra bezahlen zu müssen.
Der Abend entwickelte sich dann zu einem absoluten Highlight. Der Chef hat für uns die Hütte reserviert und der leckere samische Eintopf "Bidus" schmorte dort auf dem Feuer. Mit absolut zartem Rentierfleisch. Vorweg gab es noch ein leckeres Stück Wildlachs. Und dazu noch eine Art Fladenbrot und Butter. Zu Feier des Tages haben wir mal einen Frizzante aus dem Keller geholt.
Das war wirklich großartig.
Als wir mit dem Essen fertig sind, wird die Hütte für alle geöffnet. Zunächst kommt ein älteres Pärchen aus Holland rein, die gerade vom Nordkapp kommen. Die haben natürlich ein paar Tipps für uns im Gepäck. Der samische Chef ist sowieso dabei und erzählt tolle Geschichten aus seinem Leben und wie er zu dem Campingplatz gekommen ist.
Als nächstes erscheint ein älterer Schweizer, der gerade mit dem Fahrrad vom Nordkapp nach Dänemark unterwegs ist.
Schließlich kommen noch zwei nette Norwegerinnen dazu.
Bis kurz vor zehn sitzen wir bei interessanten Gesprächen auf Rentierfällen am Feuer und der Chef gibt noch eine Runde Kaffee mit samischer Creme, irgendwas hochprozentigem, aus.
War echt ein toller Abend mit lauter netten Menschen.
Anschließend schauen wir bei VOX noch die letzte Folge von Sing meinen Song. Komischerweise funktioniert die Schüssel hier plötzlich wieder...
9.6.: Wir hatten mit dem Schlimmsten gerechnet, denn neben uns stehen drei Hipster aus Norwegen, die ordentlich Party gemacht haben. Aber Punkt elf waren die schlagartig leise und die Nacht war ruhig.
Der Morgen beginnt sonnig und mit zwei Militärjets, die trotz Pfingsten um halb neun über uns hinweg donnern.
Das Wetter ist so schön, dass wir doch glatt draußen frühstücken können.
Das heutige Ziel ist Pajala, etwa 250km weiter Richtung Norden.
Um Viertel nach zehn fahren wir los und es ist weiterhin sonnig. Es geht noch ein Stück die E4, dann ein wenig die E10 und weiter über kleinere Straßen. Um 11.45Uhr passieren wir den nördlichen Polarkreis und halten dort kurz an.
Ein Stück weiter sehen wir in der Entfernung die erste große Rentierherde. Willkommen in Lappland.
Wir erreichen den Campingplatz in Pajala, dicht an der finnischen Grenze, um kurz vor eins. Der macht einen recht ausgestorbenen und heruntergekommenen Eindruck. Immerhin sind noch drei weitere Plätze besetzt. Man steht auf asphaltierten Flächen, was eher an einen Stellplatz erinnert. Dafür ist er ruhig an einem Fluss gelegen und der Ort ist fußläufig zu erreichen.
Wir parken ein und ich erkunde bei bewölktem Himmel erstmal die Umgebung mit der Drohne.
Danach erkunden wir zu Fuß den Ort und gehen kurz einkaufen. Der Ort ist aber völlig unbedeutend und verfügt nur über eine ganz hübsche Kirche.
Später gehen wir noch ein Stück den Fluss entlang. Kurz hinter dem Campingplatz befindet sich da eine fast dramatische Hängebrücke für Fußgänger. Allerdings endet die mehr oder weniger im Nichts.
Wir müssen dann aber zügig wieder zurück, da die liebe Tanja zu Hause unsere Post aufgemacht hat und dort zwei Bußgeldbescheide sofortiges Handeln erforderlich machen 🫣.
Als das alles erledigt ist, macht Angie für uns einen leckeren Apfel-Karotten-Rohkostsalat.
Nach so viel gesundem gönnen wir uns anschließend selbstgemachte Hotdogs.
Hier geht nun die Sonne gar nicht mehr unter. Wir sind wohl auch zu weit im Norden, sodass unsere SAT-Schüssel nun nicht mehr funktioniert. Aber wir können ja noch über das Internet fernsehen.
8.6.: Die Nacht war wunderbar ruhig und der Tag empfängt uns mit grauem Himmel, aber trocken. Die Temperaturen sind auch nur noch einstellig, sodass wir mal wieder den Heizlüfter bemühen müssen.
Das heutige Tagesziel ist Lulea, etwa 260km weiter nach Norden. Da endet dann auch der Bottnische Meerbusen und damit die Ostsee.
Die Fahrt auf der E4 läuft gut und es nieselt nur einmal kurz.
Etwa 100km vor dem Ziel haben wir Glück und können direkt neben der Straße sehr gut eine Elchkuh sehen die dort ihres Weges schreitet. Da hätte ich mir ja gestern den abendlichen Ausflug sparen können🤣.
Gegen halb zwei erreichen wir den FirstCamp in Luleå. Vorsichtshalber hatte ich da heute morgen schon online einen Platz am Wasser gebucht. Wie bei FirstCamp üblich, soll man sich da eigentlich rückwärts in die Parzelle stellen. Dann hätten wir aber nicht so einen schönen Ausblick. Und es ist hier nicht viel los und zwei andere stehen auch falsch rum. So schließen wir uns denen mal an.
Hier beträgt die Zeit zwischen Sonnenuntergang und -aufgang nicht mal mehr zwei Stunden... Wir befinden uns eben schon bei 65 einhalb Grad nördlicher Breite.
Die Drohne bleibt hier lieber im Stall, denn in kurzer Entfernung befindet sich der Flughafen von Luleå.
Nach der Mittagsmahlzeit setzt leider leichter Sprühregen ein und wir müssen erstmal im Womo bleiben.
Am Nachmittag setzt sich ein niedliches Pfeiffentenpärchen neben unser Womo.
Später lässt der Regen nach und wir können noch ein wenig über den riesigen Campingplatz spazieren, bis zu einer Landzunge, von der aus wir einen Blick auf Luleå haben.
Abends gibt's heute Süßkartoffelpommes aus dem Airfryer und Fischstäbchen.
Die Mitnahme von dem Airfryer hat sich übrigens sehr gelohnt. Wir kochen viel damit und er liefert uns jeden Morgen in nur 5 Minuten wunderbar aufgebackene Brötchen.
7.6.: Diese Nacht hat es fast die ganze Zeit kräftig geregnet. Sehr gemütlich im Womo. Am Morgen ist der Regen vorbei, aber der Himmel zeigt sich grau in grau und sogar die Bergkuppen hängen in Wolken.
Wir fahren um Viertel vor zehn los. Es bleibt leider die ganze Strecke grau und ab und zu regnet es auch ein wenig. Wir machen noch kurz Halt bei unserem Lieblingssupermarkt ICA und erreichen dann den Stellplatz Kvarkenfisk am Hafen von Rovögern um kurz nach eins. Der Ort liegt in der Nähe der Stadt Umeå. Von hier sind es noch knapp 1100km bis zum Nordkapp.
Der Stellplatz bietet Meerblick und kostet inklusive allem, auch gutem WLAN, 33Euro die Nacht. Auch hier geht das Einchecken und bezahlen über einen Barcode völlig automatisch.
Am Nachmittag bleibt es trocken und wir machen einen Spaziergang in der Umgebung. Gleich hinter der Landzunge liegt ein großes Waldgebiet mit kleinen Seen und Sümpfen. Irgendwie sieht das elchverdächtig aus. Evtl schaue ich da heute Abend nochmal nach, denn bislang haben wir gestern nur Kot vom Elch gesehen...
Es ist mit 10 Grad und unangenehmem Wind aber nicht sonderlich gemütlich draußen.
Etwas später kommt doch noch kurz die Sonne heraus und ich kann eine kleine Runde mit der Drohne fliegen. Anschließend gehen wir auch noch ein wenig am Wasser entlang spazieren. Aber von Süden naht rasch ein neues Regengebiet und wir verziehen uns wieder nach drinnen.
Da spielen wir eine Runde Triominos und essen anschließend die zweite Hälfte der Nudeln von gestern.
Um Viertel nach zehn fahre ich alleine mit dem E-Scooter nochmal in den Wald, um die elchverdächtigen Stellen aufzusuchen. Leider ohne Erfolg. Mal sehen, ob wir die Tiere irgendwo anders zu Gesicht bekommen
6.6.: Die Nacht war traumhaft ruhig. Allerdings wurde es schon gar nicht mehr dunkel und wir sind froh, dass wir Schlafbrillen dabei haben.
Am Morgen ist es sonnig und wir können draußen frühstücken. Jedoch zieht sich während des Frühstücks der Himmel zügig zu und es kommt auch Wind auf.
Zum Glück bleibt es aber trocken und wir können mal eine größere Wanderung unternehmen. Vom Campingplatz aus gibt es einen mit blauen Punkten gut markierten Wanderweg den Berg hinter uns hinauf bis zur Hütte "Breviksstugan". Der Weg ist teilweise recht anspruchsvoll: steil und teilweise müssen wir auch etwas klettern. Das lohnt sich aber, denn von dort oben haben wir einen fantastischen Ausblick auf das Meer und die umliegenden Berge. Und zum Glück haben wir unsere Wanderstöcke dabei, die wirklich hilfreich sind.
Zurück geht es einen etwas weniger beschwerlichen Weg, der uns durch den Ort zum Campingplatz führt. Wir waren gut drei Stunden unterwegs und haben dabei etwa 10km hinter uns gebracht.
Nachmittags machen wir noch einen kleinen Ausflug mit dem Womo zum anderen Ende der Halbinsel zum Örtchen Norrfällsviken. Das ist aber nicht mal ein Ort, sondern nur eine malerische Ansammlung von roten Häusern direkt am Wasser.
Von dort fahren wir noch ein Stückchen nach Norden, an einem wenig ansprechenden Golfplatz vorbei, zu einem schönen Sandstrand. Das ist hier in den Schären eher ungewöhnlich aber ganz nett.
Danach geht's wieder zum Papamobil und da heißt es erstmal Füße hoch legen.
Abends gibt's heute Nudeln mit Tomaten-Soße und Garnelen-Spießen.
Morgen geht's gut 200km weiter nach Norden in die Nähe von Umea.
5.6.: Diese Nacht gab es fast die ganze Zeit Regen. Aber es war wunderbar leise, auch wenn in der Entfernung Straßen und ab und zu auch eine Eisenbahn zu hören waren.
Dafür beginnt der Tag mit Sonnenschein.
Abfahrt ist heute um Viertel nach neun. Bei nur leichter Bewölkung fahren wir die E4 weiter Richtung Norden.
Es fällt uns auf, dass bei den LKW hier fast nur noch die riesigen Giga-Liner unterwegs sind. Die sind mit 25 Metern Länge über dreimal so lang wie unser Womo.
Bei Sundsvall überqueren wir die erste mautpflichtige Brücke. Ganze 80 Cent werden da fällig, die aber bequem über unser EPass24 Konto abgebucht werden.
Hier steht übrigens der Raps noch in voller Blüte und viele Wiesen sind durch den Löwenzahn auch knallgelb. Das gibt der Landschaft einen ganz besonderen Farbton.
Gegen halb zwei erreichen wir das Tagesziel, den Campingplatz Måviken an der berühmten Höga Kusten.
Dort finden wir auch gleich ein schönes Plätzchen mit Meerblick zu mehreren Seiten. Die Nacht kostet 35Euro inklusive allem, auch gutem WLAN. Das Check-in geht über die Kreditkarte auch wieder voll automatisch am Automaten. Hier bleiben wir mal für zwei Nächte.
Bei herrlicher Sonne essen wir erstmal zu mittag.
Inzwischen sind wir schon 1700km von zu Hause entfernt. Für die Geografen heißt das auch knapp 63Grad nördlicher Breite.
Wir versuchen immer Tagesetappen von etwa 300km zu fahren. Das ist eine gute Distanz, die nicht zu anstrengend ist und wir erreichen das Ziel auch immer schon zur Mittagszeit, denn da sind die Plätze in der Regel noch nicht so voll.
Nach dem Mittag machen wir einen schönen Spaziergang am Wasser entlang zu beiden Enden der Bucht. Wirklich nette Gegend mit viel Natur hier. Selbst Maiglöckchen wachsen hier überall wild.
Anschließend mache ich noch eine kleine Erkundungstour mit dem E-Scooter. Aber außer einem kleinen Einkaufsladen und netten roten Häuschen am Wasser gibt es hier nicht viel.
Gegen sechs geht die Sonne weg und es wird zu kühl, sodass wir ins Womo gehen.
Abends essen wir schwedische Kötbullar mit Kartoffel-Möhren-Püree.
Danach kommt nochmal die Sonne raus und der Wind schläft ein, so dass ich kurz eine Runde mit der Drohne fliegen kann.
Die Tage hier sind übrigens schon relativ lang: die Sonne geht um Viertel vor elf unter und dafür um Viertel vor drei schon wieder auf.
4.6.: Die Nacht war schön ruhig, bis um kurz nach sechs irgendwelche Campingplatz- Mitarbeiter mit Fahrzeugen herumfahren und sich lautstark unterhalten.
Anders als erwartet startet der Tag bedeckt. Also geht's um 8.45Uhr weiter Richtung Norden.
Es bleibt den Tag über bewölkt, ist aber wieder gut zu fahren. Diesmal umfahren wir Stockholm weiträumig im Westen.
Das Tagesziel ist nach gut 300km ein kleiner Campingplatz an einem See in Björklinge, etwas nördlich von Uppsala. Der hat aber leider geschlossen🫣.
Also fahren wir doch lieber ans Meer, denn das ist von hier nur 80km weiter nach Norden.
Wir erreichen den Campingplatz "Furuviks Havcamping" bei Gävle um 14.30. Da muss man im angrenzenden Hotel einchecken und dementsprechend kostet die Nacht inklusive allem auch 45Euro...
Wir machen erstmal bei 20Grad einen Rundgang, um ein wenig die Umgebung zu erkunden. Es gibt vor dem Hotel einen künstlich angelegten Hafen. Darin liegt allerdings nur ein versunkener Zweimaster und sonst nichts.
Neben dem Campingplatz befindet sich ein großer Tivoli Vergnügungspark mit Achterbahn und allem drum und dran. Zum Glück schließen die aber schon um fünf und dann hat das Gekreische hoffentlich ein Ende. Und Morgen öffnen die auch erst um elf, dann sind wir wahrscheinlich schon weg.
Mit unserem Platz waren wir auch nicht zufrieden, vor allem weil links und rechts Womos mit kleinen Kindern gekommen sind. Also habe ich kurzerhand bei der Rezeption umgebucht und nun haben wir einen schönen Platz mit Meerblick. So soll das ja auch sein.
Es ist zwar weiterhin bewölkt, aber wir können aufgrund der angenehmen Temperatur noch draußen sitzen und den Meerblick genießen. Zumindest bis kurz nach fünf, denn dann beginnt es kräftig zu regnen.
Übrigens haben wir heute schon knapp 1500km hinter uns und damit fast die Hälfte der Strecke zum Nordkapp.
Abends essen wir selbstgemachten Spinat-Flammkuchen aus dem Nonna Ofen.
3.6.: Zum Glück hören die Autos bald nach Sonnenuntergang auf und die Nacht ist schön ruhig. Nur in der Entfernung hören wir das Meer rauschen. Herrlich.
Der Tag beginnt leicht bewölkt.
Wir frühstücken zügig und fahren dann um kurz vor neun los. Beim Tanken stellen wir fest, dass der Sprit tatsächlich recht günstig ist: 1,40 Euro für den Liter Diesel.
Die Strecke durch Schweden ist nicht nur gut zu fahren sondern auch wunderschön. Es geht vorbei an riesigen Wäldern, unzähligen Seen und den typischen roten und gelben Häusern.
Um 13Uhr erreichen wir den Campingplatz in Gamleby, südlich von Stockholm, der ganz am Ende eines langen Meeresfjordes liegt.
Da finden wir auch gleich einen schönen Platz direkt am Wasser.
Ich nutze das Wetter und drehe gleich kurz eine Runde mit der Drohne.
Nachdem wir bei wolkenlosem Himmel und 20Grad die Aussicht und das Wetter eine Weile genossen haben, gehen wir zu Fuß los, um den Ort Gamelby zu erkunden. Der ist allerdings nicht besonders sehenswert. Aber ein paar nette schwedische Häuschen gibt es da drum herum schon.
Nur weil ein paar Möwen lautes Geschrei von sich geben, werden wir auf zwei über uns kreisende Seeadler aufmerksam.
Das Wetter bleibt bis zum Abend traumhaft und warm, so dass wir zum ersten Mal draußen und in kurzer Hose zu Abend essen können. Es gibt leckere Brunch-Garnelen mit bunten Nudeln.
Als die Sonne allmählich hinter Bäumen verschwindet gehen wir rein und sehen bei VOX wie jeden Dienstag "sing meinen Song".
2.6. : Da alle möglichen Kanäle für heute Nacht Polarlichter vorhergesagt hatten, haben wir den Wecker auf Mitternacht gestellt, um dieses Naturschauspiel auch mal zu erleben. Trotz wolkenlosem Himmel war leider nichts zu sehen 😢. Also stimmt die Vorhersage ungefähr genauso gut wie die für das Wetter...
Abfahrt vom Campingplatz um 9.30Uhr. Heute soll es gut 200km einmal quer durch Dänemark zum Hafen in Greena gehen. Dort fährt um 14.10Uhr die Fähre nach Halmstad in Schweden.
Die Fahrt durch Dänemark läuft bei Aprilwetter gut und wir erreichen den Hafen in Grenaa gegen halb eins. Wir gehen noch kurz einkaufen und dann geht's auch schon auf die Fähre.
Die legt fünf Minuten vor der geplanten Zeit ab. Die einfache Überfahrt dauert viereinhalb Stunden und kostet für das Papamobil 139,20 Euro.
Die Überfahrt verlief angenehm ruhig und ich zumindest konnte teilweise auch draußen sitzen.
Um kurz nach 19Uhr verlassen wir die Fähre in Halmstad. Wir wuseln uns ein wenig durch die Stadt bis wir nach 11km um halb acht den Stellplatz bei der Marina von Grötvik erreichen. Ein netter kleiner Stellplatz an einem idyllischen kleinen Hafen. Die Nacht kostet 27Euro inkl Strom.
Da das Wetter noch so schön ist machen wir erstmal einen Spaziergang, um ein wenig die Umgebung zu erkunden. Man kann von hier aus sogar den Hafen von Halmstad sehen und es gibt auch noch eine wirklich romantisch gelegene Wasserskianlage in einem Abzweig der Schären.
Anschließend essen wir dann gebratene Maultaschen und erholen uns vom Reisetag.
Morgen geht es gut 300km einmal quer durch Schweden an die Ostküste südlich von Stockholm.
Wir sind gespannt, wie die Nacht wird. Der Hafen liegt zwar in einer Sackgasse, aber abends fahren andauernd irgendwelche jungen Leute, offensichtlich mit Migrationshintergrund, mit teilweise aufgebohrten lauten Autos die Straße hin und her. Der Sprit ist wohl zu billig hier🤣.














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