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Nordkapptour Teil III: 13. Juni bis etwa 20. Juli vom Nordkapp zu den Lofoten

Eine Karte dieses Teilstückes findest du ganz unten!

15.6.: Die Nacht hat es immer wieder geregnet und auch der Morgen beginnt grau und nass. Dafür war die Nacht wunderbar ruhig. Nur am Morgen macht in der Entfernung das Hurtigrutenschiff, welches hier kurz anlegt, durch ein Hupsignal auf sich aufmerksam.

Ich muss schon wieder eine kleine Reparatur machen. Diesmal ist im Kühlschrank ein Regal durchgebrochen, obwohl es gar nicht si schwer beladen war. Aber Kunststoff wird nun mal im Laufe der Zeit brüchig.

Heute fahren wir um 10.20Uhr im Nieselregen los, der uns die ganze Fahrt über begleiten wird.

An einer Stelle am Fjord  ist die Fahrbahn ziemlich verschmutzt und es laufen da einige Möwen herum. Das war uns auf dem Hinweg schon aufgefallen. Bei näherem Hinsehen können wir erkennen, dass es sich bei dem Schmutz um Seeigelteile handelt. Ganz offensichtlich benutzen die Möwen hier die Straße als Schmiede, um die Seeigel zu öffnen.

Die Fahrt läuft gut, auch wenn teilweise die vielen Wohnmobile nerven. Oftmals fahren die sehr langsam, auch zum Leidwesen der Einheimischen und LKW-Fahrer, wie wir schon gelesen haben. Und weil sie so ängstlich sind, vor allem die Leihmobile, fahren sie soweit im der Mitte der Straße, dass man sie praktisch überholen kann.

Hammerfest liegt auf der Insel Kavöya, die wir nur über eine riesige Brücke erreichen können.

Kurz vor Hammerfest sehen wir auf einem Hügel neben der Straße einen Hubschrauber stehen. Wir haben gelesen, dass die modernen Sami damit ihre Rentierherden im Griff behalten.

Die letzten Kilometer vor Hammerfest sind mühselig zu fahren, denn die Straße wird saniert und wir müssen parallel dazu über eine sehr matschige unbegestigte Straße fahren. Danach sieht das Womo entsetzlich aus.

Um kurz nach eins erreichen wir den Campingplatz Storvannet an einem See etwa 2km oberhalb von Hammerfest und finden auch gleich ein schönes Plätzchen direkt am See.

14.6.: Der Tag beginnt bedeckt und windig. Wenn es trocken bleibt, wollen wir heute Honningsvåg besuchen und von dort etwa 180km weiter fahren nach Havöysund. Das liegt etwas westlich vom Nordkapp und dort soll eine wunderschöne Strecke hin führen.

Wir fahren gegen zehn Uhr los. In Honningsvåg gibt es erstmal einen großen Supermarkt, bei dem wir uns mit allem Wesentlichen eindecken.

Danach fahren wir durch den Ort, der allerdings nicht sehr ansprechend ist. Direkt am Ort liegt das riesige Kreuzfahrtschiff "Queen Anne" und deshalb laufen gerade sehr viele Menschen im Ort herum. Das sind vorwiegend Chinesen oder Japaner.

Also drehen wir wieder ab und fahren die 180km zum nächsten Ziel. Dabei müssen wir erstmal wieder durch den tiefen Tunnel fahren.

Diesmal sehen wir unterwegs sehr viele Rentiere, die auch mehrfach direkt vor uns die Straße überqueren.

Wir machen kurz halt, weil sich die Halterung von unserem Abwasserrohr gelöst hat. Da war wohl eine Schraube rausgegammelt. Das konnte ich aber zügig reparieren.

Es bleibt trocken und ab und zu schaut mal kurz die Sonne raus. Dafür ist es ziemlich windig.

Bis Smörfjord kennen wir den Weg ja schon und ab dort fahren wir 80km neue Strecke.

Der neue Weg ist in der Tat wunderschön. Da haben die Leute aus der Facebook Nordkappgruppe wirklich recht gehabt.

Gegen 14Uhr erreichen wir bei immer noch 71Grad Nord die kleine Hafenstadt Havöysund. Dort gibt es direkt am Hafen einen Stellplatz auf dem wir für 30 Euro automatisch über eine App einchecken.

Leider hat sich zu dem Sturm jetzt auch noch Nieselregen gesellt, sodass wir erstmal im Womo bleiben müssen.

Erst am späten Nachmittag gibt es ein kurzes Wetterfenster das einen kleinen Rundgang erlaubt. Wir erklimmen einen Hügel oberhalb der Kirche, von wo aus man einen tollen Blick auf den Ort hat. Außerdem steht dort ein Kunstobjekt eines amerikanischen Künstlers. In einem Haus aus Torf stehen dort zwei große Blöcke aus Resin oder Kunstharz. Wer es mag ...

Es weht ein eisiger Wind und wir sind froh, dass wir unsere Winterklamotten dabei haben. Und zu Hause sind 30 Grad heute🫣.

Passend zu den Temperaturen kochen wir heute Abend einen großen Topf "Hamburger Suppe". Die reicht hoffentlich für ein paar Tage.

Morgen geht's dann Richtung Süden und das Tagesziel ist Hammerfest, etwa 160km von hier.

13.6. : Die Nacht war ruhig und hell. Bei wolkenlosem Himmel war die Sonne die ganze Nacht lang zu sehen und auch der Morgen beginnt sonnig.

Bis zum Nordkapp sind wir übrigens bislang von zu Hause eine Strecke von 3100km gefahren.

Für heute haben wir für 95 Euro pro Person eine Bootstour gebucht. Es geht ab Gjesvaer, etwa 20km westlich vom Campingplatz, auf eine Birdsafari. Wir sind gespannt, denn wir wollen ja gerne mal die niedlichen Papageitaucher sehen.

Wir fahren dort zeitig hin und bei traumhaftem Wetter fliege ich am Hafen kurz mit der Drohne. Um Viertel vor zwölf soll das Schiff los fahren. Es muss aber noch auf eine Gruppe von den Hurtigruten gewartet werden und deshalb geht es erst mit einer knappen halben Stunde Verspätung los. Da wir an Deck schön in der Sonne sitzen konnten, war das Warten nicht weiter schlimm.

Schon nach einer Viertel Stunde Fahrt erreichen wir die vorgelagerte Inselwelt und wir sehen tausende von Papageitauchern, die auf dem Wasser schwimmen oder etwas unbeholfen durch die Luft fliegen. Das ist schon beeindruckend. Nebenbei sehen wir noch viele andere Seevögel, wie Lummen und eine Skua. Zu dem können wir noch eine Vielzahl von Seeadlern sehen. So viele haben wir wirklich noch nie auf einem Haufen gesehen, aber der Tisch scheint für die dort reichlich gedeckt zu sein.

Auf dem Rückweg kommen wir noch an einer Kegelrobbenkolonie vorbei, die sogar noch Babys haben.

Nach gut eineinhalb Stunden legen wir wieder im Hafen von Gjesvaer an und sind wirklich begeistert von der Tour. Vor allem auch, weil wir das perfekte Wetter mit nur wenig Wind hatten.

Später machen wir noch eine Wanderung beim Campingplatz. Zunächst geht's zu einem kleinen Wasserfall und dann am Fjord entlang. Dort haben wir eine tolle Aussicht, auch auf den Flugplatz von Honningsvåg. Und mit der Drohne kann ich ein paar Aufnahmen von einer Rentierherde machen.

Abends gibt's Fischstäbchen, Garnelenspieße mit Süßkartoffelpommes und Sourcream zu essen. Dabei setzt auch schon der für heute Abend angekündigte Regen ein und der verhindert die weitere Nutzung der SAT Anlage.

Für Morgen sind die Aussichten leider nicht so berauschend.

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