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Nordkapptour Teil IV: 29. Juni bis 10. Juli Lofoten

Eine Karte dieses Teilstückes findest du ganz unten!

10.7.: Nachts wurden wir durch heftige Winböen teilweise ganz schön durchgeschüttelt. Das kann ja heiter werden auf der Fähre...

Heute startet der Tag bedeckt mit leichtem Sprühregen. Zeit die Insel zu verlassen.

Wir rollen um neun von der Landebahn und fahren Richtung Hafen. Dort wollen wir uns eigentlich den Ort anschauen und landen mehr oder weniger zufällig beim Heliport, wo gerade der Linienhelikopter nach Bodö startet. Seitdem der Flugplatz geschlossen wurde, gibt es zweimal täglich diese Verbindung zum Festland.

Einen richtigen Ort gibt es hier gar nicht. Nur große Hafenanlagen, wohl überwiegend zum Fisch- bzw. Walfang. Und einen Supermarkt und eine wenig ansprechende Kirche gibt es noch.

Der größteTeil der Insel ist nicht mit dem Auto befahrbar und der Natur überlassen. Die allermeisten Touris kommen wohl auch nur wegen der Natur und zum Wandern hier her.

Um Viertel vor zehn sind wir dann bei der Fähre. Die gebuchten Fahrzeuge sollen nämlich eine Stunde vor Abfahrt da sein. 11.15 soll es losgehen.

Wir verlassen nun endgültig die Lofoten und deshalb endet hier nun auch der Lofotenblog. Weiter geht es mit Blog Teil V dieser Reise. Den gibt es wie immer >>hier.

9.7.: Nachdem wir noch bis kurz vor zwölf den Ausblick genossen haben und Angie auf einem Fels vor uns einen Seeadler entdeckt hat, schlafen wir erstmal aus. Auf der Landebahn haben wir richtig gut geschlafen und es war traumhaft ruhig.

Dafür beginnt der Tag bewölkt und etwas windig. Deshalb bin ich auch gestern Abend schon mit der Drohne geflogen.

Während wir frühstücken fängt es leider an zu regnen. Also müssen wir erstmal im Womo bleiben.

Die Fähre gestern war übrigens mit der Reservierung und der Überfahrt komplett kostenlos. Das hat uns sehr gewundert, wo doch sonst hier in Norwegen überall abkassiert wird.

Am späten Vormittag hört der Regen auf und ab und zu schaut sogar mal die Sonne raus.

Wir machen eine längere Wanderung an der Küste entlang Richtung Südwesten. Das entpuppt sich recht bald mal wieder als kleine Herausforderung, denn der Weg wird immer anspruchsvoller. So mussten wir zusammen mit einer netten Gruppe Spanier ein Stückchen klettern. Danach wurde der Weg immer schmaler und steiler. Dafür geht es direkt neben dem Weg etwa 60 bis 80  Meter fast senkrecht nach unten.

Als wir am höchsten Punkt angekommen sind, machen wir eine kurze Pause und drehen dann wieder um. Die Spanier hatten schon weit vorher aufgegeben und die meisten auf dem Weg waren deutlich jünger als wir.

Nachmittags können wir eine Weile mit unseren Stühlen auf der Landebahn sitzen und Kaffeetrinken. Da schlägt das Herz des Fliegers doch höher😉. Und eine nette Möwe setzt  sich dabei ganz artig neben uns. Eben auch ein Flieger.

Am frühen Abend dusche ich zum ersten Mal auf dieser Reise im Womo und muss festellen, dass es mal wieder eine Undichtigkeit in der Duschwanne gibt. Irgendwie läuft etwas Wasser Richtung Küche. Irgendwas ist ja immer...

Abends gibt's mal wieder leckeren Bacalao aus dem Supermarkt zu essen. Das geht schnell und macht nicht viel Geschirr schmutzig.

Morgen geht es dann weiter zurück auf das Festland mit einer langen Fährfahrt. Die dauert ungefähr fünfeinhalb Stunden, da die Fähre noch einen Zwischenstopp auf der Insel Rost macht. Von dort geht es anschließend direkt nach Bodö, wenn alles klappt.

Nach dem Essen spielen wir noch zwei Runden Triominos und erfreuen uns an dem tollen Himmel. Es kommt wohl schlechteres Wetter...

8.7.: Nach anfänglichen Einschlafproblemen haben wir gut und lange geschlafen.

Morgens scheint zunächst die Sonne und wir können draußen frühstücken. Allerdings verabschiedet die Sonne sich zügig und dann ist es doch recht kühl.

Wir machen alles abfahrbereit und machen dann noch einen kleinen Strandspaziergang. Den Platz müssen wir erst bis zwölf verlassen und wir haben ja viel Zeit heute.

Kurz vor zwölf fahren wir vom Campingplatz los. Erstes Ziel ist Fredvang in 12km Entfernung. Dort sollte auch ein toller Strand sein, der aber bei weitem nicht so schön ist, wie der bei unserem Campingplatz.

Von dort geht es wieder auf der E10 Richtung Süden. Nächster Halt, wo es sogar mal einen freien Parkplatz gibt, ist der kleine Fischerort Hamnöy. Nach kurzem Stopp geht es weiter vorbei am Touriort Reine. Dort ist auch alles dicht geparkt und schon von weitem sehen wir dort hunderte von Wohnmobilen stehen. Also fahren wir dran vorbei, auch an Moskenes, wo nachher die Fähre abfährt, bis nach Å, dem südlichsten Ort der Lofoten und dort finden wir sogar einen Parkplatz.

Der Weg hierher war schon recht anspruchsvoll, denn die Hauptstraße hier im Süden ist teilweise so eng, dass man häufig die Ausweichbuchten nutzen muss. Zusätzlich haben wir heute ungefähr zehn Brücken überqueren müssen, die zum Teil auch nur einspurig mit Ampelregelung zu befahren sind.

Wir gehen ein wenig durch den kleinen Ort und der gefällt uns mit seinen vielen alten, roten Häusern nochmal richtig gut. Der Stopp hier hat sich also gelohnt.

Mehr und mehr kommt auch die Sonne raus und wir setzen uns noch eine Weile auf ein Felsplateau südlich vom Ort. Dort können wir noch ein wenig die Sonne und die Aussicht auf die Südspitze der Lofoten, die Insel Vaeröy und das weit entfernte Festland genießen. Immerhin ist das Festland knapp 100km von hier entfernt und ist trotzdem relativ gut zu sehen. Und die Drohne kommt auch nochmal kurz zum Einsatz.

Der Moment hier erfüllt uns ein wenig mit Wehmut, denn wir sehen hier das Ende der Lofoten und damit gleichzeitig das Ende der schönen Zeit hier auf den eigentlichen Lofoten.

Im Örtchen haben wir uns beim Bäcker noch zwei "Cinnamon buns" besorgt. Das ist eine Franzbrötchen ähnliche Schnecke und eine absolute Spezialität der Lofoten.

Das Ding war dann tatsächlich ganz lecker.

Gegen halb sechs fahren wir schon mal zur Fähre. Sicher ist sicher...

Wir sind gespannt, ob das mit der Reservierung der Fähre alles funktioniert hat und ob die Fähre wirklich kostenlos ist.

Teil eins hat schon mal geklappt und wir sind 18.45 auf der Fähre. Etwas kompliziert, weil alle Fahrzeuge im Bauch der Fähre erstmal umdrehen müssen. Da sind wir froh, dass wir keinen Anhänger dabei haben...

Auf die Insel und den Stellplatz sind wir sehr gespannt. Der Stellplatz befindet sich auf der 800 Meter langen Landebahn des ehemaligen Flugplatzes der Insel. Der Flugplatz ist bereits 1990 geschlossen worden, nachdem es einen weiteren schweren Unfall mit einer " Twinotter" und fünf Toten gegeben hat. Es gab wohl immer wieder Probleme mit dem starken Wind und den Turbulenzen dort. Der letzte Flieger ist bei heftigen Turbulenzen und über 100k m/h Wind kurz nach dem Start auseinander gebrochen.

Die Fähre legt pünktlich ab und wir haben traumhaftes Wetter bei der Überfahrt. Und als ich nach draußen an Deck gehe, habe ich großes Glück und kann dicht vor dem Ufer einen großen Wal springen sehen, wahrscheinlich ein Orka oder Buckelwal. Sensationell.

Mit etwas Verspätung legen wir um zehn vor neun im Hafen der Insel Vaeröy an. Von dort fahren wir auf teilweise sehr schmaler Straße die 9 Kilometer zur Landebahn. Da stehen auch schon einige Womos und Autos, aber es ist Platz genug und wir reihen uns da ein und haben einen traumhaften Blick auf das Meer und die richtigen Lofoten.

Ich fliege direkt kurz mit der Drohne und dann kommt auch schon der Kassierer, ein waschechter Sachse 🤣. Wir zahlen 50Euro für zwei Nächte, nur mit Toilette. Der Ausblick kostet eben.

Es ist irgendwie schon recht spät und deshalb machen wir heute mal nur eine Dose Ravioli auf. Auch mal lecker.

7.7.: Wir haben besser geschlafen, auch wenn die Nacht teilweise wieder etwas unruhig war. Gegen halb zwei ist der letzte angereist und der scheue Norweger mit seinem kleinen Wohnwagen ist um Viertel nach fünf abgereist. Dessen Frau war immer nur im Wohnwagen und bei ihm hatten wir das Gefühl, dass er sich im Wohnwagen verkroch, sobald wir unseren Platz betraten.

Und um acht reisten auch die ersten schon wieder an...

Der Tag beginnt leicht bewölkt mit etwas mehr Wind als gestern. Im Windschatten vom Womo können wir aber wunderbar draußen frühstücken.

Nach dem Frühstück machen wir mit dem Womo noch einen kleinen Ausflug. Etwa 12km zurück fehlt uns noch das alte Fischerdörfchen Nusfjord. Das liegt ganz idyllisch am Ende einer schmalen Straße an einem engen Fjord. Allerdings ist dort wieder eine schwierige Parkplatzsituation, da dort nicht nur viele Wohnmobile stehen sondern auch viele Autos. Wir haben aber Glück und finden eine Nische am Straßenrand.

Der Ort setzt dem norwegischen Raubrittertum die Krone auf. Dort sind etwa 10 Holzhäuser mit Geschäft und Restaurant und dafür, nur um in den Ort zu gehen, soll man 10 Euro pro Nase bezahlen. Geht's noch? Also klettere ich auf einen Hügel, von wo aus man die Häuser auch gut sehen kann und vom Straßenrand aus geht das auch. Ein älterer Chinese löst das auf seine Weise, indem er einfach auf dem Hauptplatz vor der Kasse mit seiner relativ großen Drohne startet und sich den Ort auf diese Weise anschaut. Der fliegt da völlig hemmungslos über die Straße, die Häuser und im geringer Höhe durch die Gärten. Der traut sich was...

Wir hatten noch etwas Schwierigkeiten, aus dem Ort wieder heraus zu kommen, da immer mehr Fahrzeuge erscheinen und das zu ein wenig Verstopfung führte.

Nachdem wir auch das gemeistert haben, fahren wir an unserem Campingplatz vorbei die 4km bis zum Örtchen Ramberg. Dort gibt es einen ähnlich schönen Strand wie bei unserem Campingplatz. Und es gibt auch einen Supermarkt und eine Tankstelle, was wir beides kurz nutzen müssen.

Danach geht's zurück zum Campingplatz und  wir gehen zu Fuß nochmal los, um den Ort Flakstad zu erkunden. Der ist ungefähr 800 Meter entfernt. Aber außer einer kleinen hübschen Holzkirche, die auch 5 Euro Eintritt kosten soll, und ungefähr 5 Häusern und einem Friedhof ist da nichts und wir wundern uns, warum diese paar Häuser namensgebend für diese Insel sind.

Nachmittags machen wir noch einen schönen Strandspaziergang in die Bucht von gestern, allerdings diesmal mit langer Hose und Windjacke, denn der Wind vom Meer ist doch recht kühl.

Angie hat für sich und ihre Kunst am Strand die Bruchstücke von Seeigelskeletten entdeckt. Die sind sehr schön, da die in ganz unterschiedlichen Farben ausfallen.

Auf dem Rückweg bringen wir uns aus der Campingplatz Bar noch zwei Stück Kuchen mit. Am Wochenende hatten wir ja keinen 😉.

Morgen werden wir den Hauptteil der Lofoten wieder verlassen und es geht auf die südlich vorgelagerte Insel Vaeröy. Die Fähre dorthin braucht etwa eine Stunde. Einziges Problem ist, dass die Fähre erst abends um halb acht fährt. So haben wir aber morgen noch genügend Zeit die Insel Moskenesöya zu erkunden. Die fehlt uns nämlich noch.

Abends essen wir nochmal Käsewürstchen mit Pommes aus dem Airfryer und Brokkolisalat. 

6.7.: Heute Nacht hatten wir mal wieder mit der Mitternachtssonne zu kämpfen und konnten lange nicht einschlafen. Zu dem ist dieser große Platz etwas unruhiger als die anderen und unser Nachbar mit seinem Bulli scheint auch mal wieder am Wettkampf "wer schafft es, die Schiebetür möglichst oft auf und zu zu machen" teilzunehmen.

Der Tag beginnt wolkenlos und es ist schon früh relativ warm im Womo.

Bei den Toiletten muss ich erstmal eine Nummer ziehen, hab zwei Gegner vor mir. Unpraktisch, wenn von zwei Sanitärgebäuden eines um neun Uhr morgens geschlossen ist... Bei den Duschen gab es aber zum Glück keinen Stau. 

Bei dem traumhaften Wetter können wir auch wieder draußen frühstücken und beschließen, heute einen Strandtag zu machen.

Unsere netten bayerischen Nachbarn, die mit der Schiebetür, schenken Angie bei ihrer Abfahrt zwei Bücher. Denen ist es zu voll hier und die sind auf dem Weg nach Norden.

Wir verbringen einen entspannten Tag am Strand und das Wetter lädt fast zum Baden ein. Aber bei 11Grad Wassertemperatur hört der Spaß auf☃️.

Der Strand ist relativ voll und was uns hier zum ersten Mal auffällt, dass hier nicht nur viele Kinder sondern auch echt viele Hunde sind. Wahrscheinlich werden beide gleichermaßen von dem schön Strand angezogen.

Mittags essen wir Angies leckeren Rohkostsalat am Strand.

Am späteren Nachmittag machen wir noch einen Strandspaziergang, bis zu einer netten kleinen Bucht, die praktisch hinter dem großen Strand liegt.

Bei dem schönen Wetter grillen wir heute mal. Es gibt Rumpsteak aus der Heimat, Käsewürstchen, Brokkolisalat und Süßkartoffelpommes aus dem Airfryer. Diesmal hatten wir die Tiefkühlvariante und die sind hervorragend geworden. In 13 Minuten bei 195Grad. Großartig.

Es ist heute Abend leider durch den Wind etwas kühler als gestern. Kurz vor neun verziehen wir uns deshalb nach drinnen und spielen Triominos.

5.7.: Endlich beginnt der Tag mal wolkenlos und verhältnismäßig warm, so dass ich sogar in kurzer Hose draußen frühstücken kann.

Um zehn fahren wir los, in der Hoffnung, auch auf dem nächsten Campingplatz einen schönen Platz zu bekommen.

In Leknes gehen wir noch kurz einkaufen und fahren dann durch einen 2km langen, relativ steilen Tunnel auf die Insel Flakstadøya und erreichen den Campingplatz "Lofoten beach camp" um Viertel nach elf. Anders als bei den letzten Plätzen ist dieser schon ziemlich voll und wir sind froh noch einen Platz gefunden zu haben, von dem wir zumindest ein bisschen das Meer sehen können.

Die Lage von dem Campingplatz ist traumhaft schön mit einem richtigen Sandstrand und riesigen Bergen dahinter.

Hier bleiben wir nun die letzten drei Nächte auf den eigentlichen Lofoten. Die Fähre ist nur noch gut 30km von hier entfernt und wir können uns den Rest auch noch von hier aus anschauen. Und das Wetter soll die nächste Tage noch so sommerlich bleiben 😎.

Nachdem wir uns eingerichtet haben machen wir erstmal einen Strandspaziergang, ich sogar in kurzer Hose und barfuß.

Unseren Mittagssnack nehmen wir in der Sonne zu uns und setzen uns anschließend mit unseren Stühlen an den Strand. Da ist es fast wie Sommerurlaub und einige wenige baden sogar im Meer. Als plötzlich das Geschrei der Möwen einsetzt sehen wir mal wieder zwei Seeadler über uns.

Wir bleiben bei dem traumhaften Wetter bis halb sieben am Strand, wo Angie uns zwischendrin mit leckeren Erdbeeren versorgt hat.

Danach muss ich das Wetter nutzen und mit der Drohne ein paar Fotos machen.

Zu essen gibt es heute die zweite Hälfte von den Senfeiern. Sensationell, denn gegen halb neun können wir draußen in kurzer Hose zu Abend essen.

Wir haben heute zumindest schon mal ein Stück der Rückreise organisiert, denn die Fähre von Halmstad nach Grenaa in Dänemark wird mit jedem Tag nicht nur voller, sondern auch teurer. Wir nehmen die Fähre am 7. August morgens, denn wir wollen uns ja anschließend mit Freunden noch ein paar Tage in Hvide Sande erholen.

Rückkehr nach Hause ist spätestens für den 17. August geplant.

Wir spielen draußen noch bis kurz vor elf in der Mitternachtssonne Triominos.

4.7.: Im Laufe der Nacht und auch morgens hat es immer wieder geregnet. Also frühstücken wir erstmal in Ruhe.

Um kurz nach elf fahren wir los, um heute die Insel Vestvagøya zu erkunden. Die ist die größte Insel der Lofoten und um die zu umrunden müssen wir etwa 100km fahren. Als wir losfahren ist es zum Glück trocken und insgesamt soll das Wetter wohl auch deutlich besser werden.

Wir umfahren die Insel entgegen dem Uhrzeigersinn. Auch diese Strecke ist wieder sehr schön. Der Weg führt uns über Kvalnes und Vestersand am Wikingermuseum vorbei. Dort ist es unglaublich voll, schon auf dem Parkplatz, und wir sind froh, dass wir da nicht rein müssen.

Kurz vorher stoppen wir noch am Aussichtspunkt von Torvdalshalsen, von dem aus wir einen tollen Blick auf das Innere der Insel haben.

Von dort geht es für 10km in eine Sackgasse zum Örtchen Eggum. Da ist nichts los, aber es gibt viele niedliche bunte Häuschen und am Ende der Straße steht auch noch eine Ruine aus Kriegszeiten, die ich kurz mit der Drohne besuche.

Weiter gehts dann an den berühmten Surferstrand von Unstad. Den hatten wir uns spannender vorgestellt, denn es ist nur ein kleiner Sandstrand zwischen endlos langer Geröllküste. Aber dort bauen sich wohl gute Wellen für die Surfer auf und der Ort ist deshalb so beliebt.

Nächster Halt sollte in Hauklandstranda sein. Das ist in der Tat ein sehr schöner Strand. Allerdings gibt es keine Möglichkeit unser Womo abzustellen. Dort ist nur ein brechend voller Parkplatz und auf der ganzen Strecke dahin ist jede Nische, wo nicht Parken verboten ist, komplett zu geparkt.

Wir haben den Strand sehen können und da nicht unbedingt Strandwetter ist, fahren wir weiter. Es geht über den Ort Leknes wieder zurück zum Campingplatz, wo wir um kurz vor vier wieder ankommen.

Aus dem Café bei der Rezeption besorge ich uns zwei leckere Stückchen Kuchen mit Apfel und Karamel, die eine Spezialität aus der Gegend hier sein sollen.

Abends gibt's heute Senfeier mit Kartoffelpü und Rote Bete.

Morgen wollen wir etwa 50km weiter fahren auf die nächste Insel der Lofoten: Flakstadøya.

Gerade haben wir gelesen, dass ab sofort das Parken am Nordkapp sehr eingeschränkt wird. Letztens standen dort wohl über 250 Wohnmobile und da ist es dann mit dem Brandschutz endgültig vorbei. Jetzt darf dort nicht mehr übernachtet werden und die Parkdauer ist bis September auf fünf Stunden begrenzt...

3.7.: Die meisten bleiben immer nur eine Nacht auf den Campingplätzen und so war es diese Nacht nicht ganz so voll.

Während es in der Nacht kräftig geregnet hat ist es morgens bewölkt, aber trocken mit ein paar blauen Lücken.

Wir fahren um zehn Uhr los und überqueren schon bald eine große Brücke zur kleineren Nachbarinsel Gimsøya. Die umrunden wir in einer Dreiviertel Stunde. Auch diese Insel ist sehr hübsch mit kleinen Stränden, Blumenwiesen und den vielen kleinen Seen. Wir merken, dass wir allmählich etwas weiter südlich sind, denn nach längerer Zeit haben wir heute mal wieder Schwalben gesehen.

Über eine weitere Brücke hüpfen wir auf die nächste große Insel Vestvagøya. Dort fahren wir etwa 20km entlang der Südküste bis zum Campingplatz Brustranda, den wir gegen viertel nach elf erreichen. Lustiger Name😉. Hier ist die Landschaft plötzlich ganz anders, denn die Küste ist hier schärenartig zerklüftet.

Für 36,50Euro pro Nacht checken wir hier für zwei Nächte ein. Wir haben ein einigermaßen nettes Plätzchen, von dem aus wir auf ein Endstück vom Fjord und die hohen Berge schauen können. 

Nachdem wir unseren Platz besetzt haben, fahren wir, da es stark bewölkt ist und leicht nieselt, nochmal los, 12km weiter in den nächsten Ort Stamsund. Dort machen wir einen größeren Einkauf. Der Ort selber ist nicht besonders attraktiv.

Gegen kurz vor eins sind wir dann wieder auf dem Campingplatz und so langsam quält sich da etwas die Sonne raus.

Wir wollen am Nachmittag den Berg hinter uns erwandern, denn von dort soll man einen fantastischen Blick auf das Meer haben. Der Weg geht zunächst auf einer Schotterstraße nach oben. Es fängt nur leider etwas zu tröpfeln an und je höher wir kommen, desto doller wird der Regen. Als dann auch noch der Weg immer schlechter wird, entschließen wir uns umzudrehen. Lustig ist, dass ein Schäfer seine Schafe in einem kleinen Anhänger da nach oben bringt und die Viecher meist mitten auf dem Weg rum stehen.

Wir wandern also wieder zurück und sind nach knapp zwei Stunden ziemlich nass wieder beim Womo.

Da wärmen wir uns bei heißem Tee und Keksen erstmal auf. Und der Heizlüfter gibt alles, um die Klamotten wieder zu trocknen.

Am späteren Nachmittag kann ich dann noch ein wenig in der Sonne sitzen und zusehen, wie sich der Campingplatz mehr und mehr füllt.

Abends essen wir heute mal Schrimps in Petersilien-Möhren-Soße mit Reis. Lecker😋.

Während des Essens beobachten wir, wie sich eine Möwe bei unseren slowakischen Nachbarn am reich gedeckten Tisch den Bauch voll schlägt. Die Möwe hatte vorhin schon einen Schweizer in Rage versetzt, weil sie auf seinem VW-Bus Dach herumsteppte.

Was uns heute während der Fahrt und auch bei der Wanderung immer mehr aufgefallen ist, dass mittlerweile in ganz vielen Nieschen und Einfahrten Schilder stehen mit "Camping verboten". Es nimmt langsam Überhand, denn praktisch an jedem freien Platz an der Straße ohne dieses Schild campen Wohnmobile. Teilweise können wir nicht mal mehr anhalten zum Fotos machen, da fast alle Parkbuchten von Campern belegt sind. Lange wird das wohl in diesem Land nicht mehr gut gehen...

2.7.: Trotz der Fülle auf dem Campingplatz war die Nacht herrlich ruhig und es war morgens kein Problem eine freie Dusche abzubekommen. Es bleibt nur im Dunkeln, warum dort jemand seine Socken auf den Borsten einer Klobürste aufbewahrt...

Der Wind hat deutlich nachgelassen und es ist bewölkt, aber trocken.

Kurz nach elf fahren wir die knapp 20km nach Kabelvåg. Der Ort ist mit seinen vielen Holzhäusern und dem kleinen Hafen ganz nett, macht aber insgesamt einen etwas heruntergekommenen Eindruck. Nachdem wir dort alles erkundet haben, fahren wir weiter zur berühmten Kirche von Kabelvåg, der Lofoten Kathedrale. Das soll immerhin die größte Holzkirche hier im Norden sein. Aber die 5 Euro Eintritt ersparen wir uns.

Von dort fahren wir wieder ein Stück zurück nach Henningsvaer. Das ist wohl einer der schönsten Orte auf den Lofoten. Die Zufahrt ist schon recht spannend, denn die letzten 6km ist die Straße, die übrigens eine Sackgasse ist, sehr schmal mit zwei engen Brücken, die mit Ampelregelung immer nur in eine Richtung befahrbar sind. Wir parken mit Easypark vor der zweiten Brücke und fahren die letzten 2km mit unseren E-Scootern in den Ort. Der ist auch wirklich sehr schön mit seinem Hafen und den bunten Häusern drum herum. Und hinter der eigentlichen Halbinsel befindet sich noch eine Minihalbinsel mit Fußballplatz und Leuchtturm. Einziges Manko an diesem Ort ist der Verkehr. Es ziehen sich wenige schmale Straßen durch den Ort, durch die sich viele Autos drängeln, auch Wohnmobile. Das es aber im Ort fast keine Parkplätze gibt, fahren die alle rein und auch gleich wieder raus, mit maximal kurzem Fotostopp. Das hätte man anders regeln können, zumal außerhalb genügend Parkplätze vorhanden sind.

Wir kehren in einem gemütlichen Café ein und essen dort leckeren Kuchen. Zum Glück, denn genau dann fängt es an zu regnen. Als wir fertig gegessen haben ist der Regen auch wieder vorbei und wir verlassen den Ort wieder mit den Roller. Vom Parkplatz aus fliege ich noch mit der Drohne die 1,2km bis zum Ort. Toll, was das kleine Ding für eine Reichweite hat.

Zurück am Campingplatz fliege ich auch nochmal kurz, um auch hier ein paar Eindrücke einzufangen.

Am späteren Nachmittag kommt bei 12 Grad sogar ab und zu die Sonne raus, sodass ich mit dem Luftsofa eine Weile am Strand sitzen kann. Dort beobachte ich eine Skua (Raubmöwe), die versucht anderen Vögeln ihre Nahrung abzujagen. Später schaut auch noch ein Seehund vorbei.

Abends gibt's heute Kötbullar mit Erbsen-Möhren Gemüse in Rahm und Kartoffeln zu essen.

Morgen geht's weiter, denn wir wollen ja auch noch die anderen Inseln der Lofoten kennen lernen.

1.7.: Diese Nacht konnten wir den fehlenden Schlaf nachholen und ab etwa sechs Uhr setzte der erwartete Regen ein. Der wird uns wohl heute den ganzen Tag begleiten.

Wir fahren um kurz vor zehn los und haben heute knapp 100km auf dem Zettel, plus Fähre von Melbu nach Fiskeböl auf den Lofoten.

Auf dem Weg zur Fähre ist noch eine besondere Kirche, die macht allerdings erst um elf auf. Ist wohl eine Kirche für Langschläfer. Da wir die Fähre um 11.10Uhr nehmen wollen, muss die Besichtigung der Kirche leider ausfallen. Gibt schlimmeres 😉.

Viertel nach zehn sind wir bei der Fähre und die Schlange ist zum Glück noch nicht so lang. Die Fähre wird noch nicht mal ganz voll.

Kurz nach halb zwölf legen wir in Fiskeböl auf den Lofoten an. Die Überfahrt kostete diesmal mit AutoPass knapp 11 Euro.

Wir fahren eine andere Route als der Bus vorgestern und so können wir noch den Nordteil der Insel Austvågöya kennen lernen. Der ist auch wieder wunderschön mit seinen kleinen Fjorden und den vielen Sandbuchten und Sandbänken in türkisfarbenem Wasser. Petrus hat auch noch ein Einsehen und lässt es erst wieder kurz vor Svolvaer regnen. Den Ort kennen wir ja schon.

Wir fahren nach Svolvaer noch etwa 25km weiter und erreichen auf der gleichen Insel um Viertel nach eins den Campingplatz Rystad Lofoten Camping. Und auch dort ist wieder in der ersten Reihe ein Platz frei für uns und kostet knapp 38Euro pro Nacht. Hier werden wir den Regen heute aussitzen und bleiben für zwei Nächte. Dann können wir nämlich von hier aus morgen noch die beiden schönen Orte Kabelvåg und Henningsvaer auf Austvågöya besuchen.

Den Nachmittag verbringen wir gemütlich im Womo, denn es regnet und stürmt ziemlich dolle. Die Winböen erreichen heute bis zu 80km/h.

Abends gibt's fertigen Bacalao zu essen, den wir aus dem Supermarkt mitgebracht haben. Schmeckte fast so gut wie im Restaurant, nur dass hier das Verhältnis von Fisch zu Kartoffeln umgekehrt war 🤣.

Nach dem Essen schaue ich zufällig mal auf den Fährfahrplan um von der Insel zu kommen und muss feststellen, dass die schon ziemlich ausgebucht ist in der nächsten Zeit. Man kann zwar nur einen Teil der Plätze buchen, aber auf blauen Dunst wäre uns das zu wackelig. Deshalb haben wir spontan für den 8. Juli um 19.30, mit der Dauer von einer Stunde, die Fähre von Moskenes nach Vaeröy gebucht. Das ist eine kleine Vogelinsel südlich der Lofoten. Die hört sich interessant an, zumal sich dort der Stellplatz auf einer ehemaligen Landebahn befindet...

Zurück geht es von dort am 10. Juli um 11.15Uhr nach Bodö auf dem Festland. Allerdings dauert die Fahrt fünfeinhalb Stunden, weil die Fähre auf dem Weg noch eine weitere kleine Insel ansteuert. Interessant ist auch, dass beide Fähren offensichtlich kostenlos sind. So steht es zumindest in den beiden Buchungsbestätigungen. Da sind wir mal gespannt. Jetzt freuen wir uns erstmal auf eine Woche Lofoten.

Dieser Campingplatz ist zum Abend sehr voll geworden. Mal sehen, wie das morgen wird mit Duschen und Toiletten. Und es gibt auch nur ein Waschbecken zum Abwaschen...

30.6.: Nach den vielen Eindrücken konnten wir beide nicht gut einschlafen, dementsprechend war die Nacht relativ kurz. Der Tag beginnt grau, aber noch trocken. Wir nutzen das erstmal wieder zum Waschen.

Außerdem steht heute Einkaufen, die weitere Routenplanung und Bilder von gestern aussortieren auf dem Programm.

Eigentlich hätten wir uns heute Nacht erregen können, denn so ein dämlicher Deutscher hat sich mit kaum zwei Metern Abstand neben uns gestellt. In Norwegen sind aus Brandschutzgründen jedoch vier Meter Abstand vorgeschrieben. Hoffen wir mal, dass der heute weiter fährt...

Das tut er dann auch bald und behauptet, er hätte davon noch nie etwas gehört 🫣. Die blanke Ignoranz der Deutschen mal wieder...

Den Vormittag regnet es fast die ganze Zeit leicht, sodass wir im Womo bleiben müssen und uns in Ruhe um die Wäsche kümmern können. Nach dem Mittag bleibt es bei grauem Himmel wenigstens trocken und ich rollere kurz in den Ort zum Einkaufen.

Danach machen wir einen Spaziergang um die Insel Böröya, auf der sich der Campingplatz befindet, herum. Die Insel liegt genau gegenüber von Stokmarknes.

Morgen fahren wir dann richtig auf die Lofoten und versuchen uns da erstmal einen Campingplatz auf der nördlichen Insel Austvågöya zu sichern. Viel mehr wird morgen wohl nicht gehen, da es fast den ganzen Tag regnen soll.

Abends gibt's Würstchen, Mais und Paprika aus dem Airfryer und dazu Brokkolisalat. Wir gehen früh schlafen, da wir ja noch etwas Schlaf  nachzuholen haben.

29.6. : Nach regenreicher Nacht beginnt der Tag mit aufgelockerter Bewölkung, wenig Wind und verhältnismäßig warm. Der perfekte Tag für unseren großen Ausflug heute.

Damit das nicht so stressig wird mit der nächtlichen Tour heute, haben wir beschlossen drei Nächte auf diesem Campingplatz zu bleiben.

Gegen elf Uhr fahren wir mit den Scootern nach Stokmarknes und lassen die Roller beim Fährterminal stehen. Von dort gehen wir zu Fuß durch den Ort zur Bushaltestelle.

Pünktlich um zwölf sitzen wir schon mal im Bus nach Melbu zur Fähre, die zu den Lofoten fährt. Und bezahlen mussten wir für das erste Stück auch nichts, da anscheinend der Bordcomputer vom Bus kaputt ist.

Anders als in der Heimat muss man sich hier auf allen Plätzen im Bus anschnallen. Safety first.

Um 12.30 fährt die Fähre ab nach Fiskeböl auf den Lofoten. Die müssen wir übermorgen mit dem Womo auch nehmen.

Anscheinend kostet die Fähre für Fußgänger auch nichts, denn Onlinetickets kann man nur für Autos kaufen und an Bord gibt es keine Möglichkeit dazu.

Während der Überfahrt sehen wir sogar nochmal einen kleinen Wal, wahrscheinlich einen Schweinswal und auch wieder ein paar von den niedlichen Papageitauchern.

Mit etwas Verspätung fährt der Bus in Fiskeböl um 13.15 Uhr ab, ist ziemlich voll und kostet diesmal knapp 14 Euro für uns beide bis Svolvaer. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten.

Um kurz vor zwei kommen wir bei sommerlichem Wetter im Zentrum von Svolvaer an. Am Hauptplatz kehren wir erstmal bei einem Bäcker auf ein Krabbenbrot ein.

Danach erkunden wir ausgiebig den Ort. Der ist sehr hübsch gelegen und hat auch noch viele alte rote Holzhäuser drumherum. Wie zufällig stoßen wir in der Nähe auf einen kleinen Kunstweg. Dort steht eine täuschend echt aussehende künstliche Frau, die etwas größer ist als wir. Am Ende des Weges steht ein riesiges Spiegelgebilde mit einem Loch in der Mitte, wodurch wir rausschauen können. Und vor dem Spiegel ist es aufgrund der gebündelten Sonnenstrahlung total warm. Spannend.

Gegen halb sechs sind wir mit allem durch und die Füße zeigen auch schon Ermüdungsanzeichen. Deshalb setzen wir uns im "Nordis", vorn an der Hafenfront, auf der Terrasse in ein gemütliches Sofa und gönnen uns zwei Lofoten Pils. Wir haben ja noch viel Zeit, denn erst gegen 21.45Uhr müssen wir beim Schiff sein.

Nachdem wir uns beide auf den Sofakissen einen nassen Po geholt und für die zwei kleinen Bier im Weinglas gut 20 Euro bezahlt haben, gehen wir nach nebenan ins "Bacalao" zum Essen. Und da gibt's, wie sollte es auch anders sein, sehr leckeren Bacalao zu essen. Das ist hier eine lokale Spezialität aus Stockfisch und schmeckt richtig gut. Als Nachtisch gibt es Affogato und Schokobrownie mit Vanilleeis. Lecker 😋. 

Um neun gehen wir nach draußen um die Ankunft des Schiffes anzuschauen. Pünktlich auf die Minute legt die MS Nordkapp im Hafen an. Wir gehen bald danach an Bord, damit wir uns schon mal in Ruhe orientieren können.

Pünktlich um 22.15 Uhr legt das Schiff ab und verlässt den Hafen von Svolvaer. Wir haben Glück und haben uns auf Deck 7 zwei bequeme Sessel am Fenster sichern können. Die Strecke ist traumhaft schön, vor allem bei dem Wetter. Es geht durch enge Fjorde und auch in den sehr schmalen Trollfjord. Der ist eine Sackgasse, aber das Schiff fährt komplett rein und dreht am Ende. Teilweise haben wir das Gefühl, wir könnten vom Schiff aus links und rechts Blätter von den Bäumen pflücken. Echt spektakulär und wir merken gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Kurz vor dem Trollfjord gibt es auch noch passend eine Art Glühwein in Trollfjordbechern zu kaufen. Die nehmen wir als Erinnerung mit.

Das war ein langer, aufregender Tag heute und wir sind überglücklich, dass wir das erleben durften.

Zum Abschluss fährt das Schiff noch an unserem Papamobil vorbei und kommt pünktlich um 1.30Uhr in Stokmarknes an. Da hat das Schiff ganze zehn Minuten Aufenthalt.

Wir schwingen uns auf die Scooter und fahren schnell zum Papamobil zurück und um kurz vor zwei hängt die Hose am Bett.

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