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Sabbatjahr Spanien Teil III. 1.2. bis 28.2.

28.2.: Der Tag beginnt bedeckt und windig, aber trocken. Der Campingplatz hat sich etwas mehr gefüllt, vor allem mit Spaniern. Das liegt wohl daran, dass morgen in Andalusien Feiertag ist. Ist wohl so etwas wie der andalusische Nationalfeiertag.

Nach anfänglichen technischen Problemen frühstücken wir mit Familie Leinert per Skype zusammen. Gemütlich, wenn auch nicht jedes Wort zu verstehen war. Toll, so eine neue Form des Zusammentreffens im digitalen Zeitalter und bei Corona.

Den Vormittag verbringen wir mehr oder weniger im Womo. Mittags kämpft sich ab und zu die Sonne durch und wir können im Windschatten draußen sitzen und den Blick auf das Meer genießen.

Es hat ja immer alles zwei Seiten. Aufgrund der Pandemie sind nur relativ wenig Camper in Spanien unterwegs. Dadurch haben wir meist Glück und bekommen auf den Campingplätzen,  so wie hier in Tarifa,  einen super Platz direkt am Strand mit Meerblick. Normalerweise kann man im Winter in Spanien an der an Küste wohl froh sein, wenn man überhaupt noch ein freies Plätzchen findet. Viele trauen sich wegen Corona nicht weg und deswegen ist die Lage hier entspannt. Und, wir merken hier von Corona fast  nichts. Gut so.

Die Schattenseite, im wahrsten Sinne des Wortes, ist das Wetter.  Wie die Spanienkenner uns hier versichern, war das Wetter im Winter noch nie so schlecht wie in diesem Winter. In den vergangenen Jahren war die Temperatur immer über 20Grad, es gab mehr Sonne und nicht so viel Wind. Wie schon mal gesagt: irgendwas ist ja immer...

Aber, wir wollen uns mal nicht beklagen, das Wetter hier ist sicherlich erheblich besser als Daheim und wir fühlen uns, so kurz vor Afrika, richtig wohl.

Abends gab's mal wieder in üblicher Runde den Absacker zum Sonnenuntergang, auch wenn die Sonne heute schon wieder in der Suppe unterging.  Kurz vor Dunkelwerden kam noch ein Schnorchler mit Harpune nach zwei Stunden wieder aus dem Wasser und hat einen ziemlich großen Fisch erlegt, wohl eine Barschart.

Zum Abendessen gibt's den zweiten Teil von Angies Bohnengericht, heute mal mit Reis statt Kartoffeln.

Der Februarblog ist damit nun zu Ende und ab morgen gibt es einen neuen.

27.2.: Immerhin ist es trocken heute, dafür aber morgens noch bedeckt und mal wieder windig. Beim Frühstück haben wir uns entschlossen, Tarifa am Mittwoch zu verlassen und die 100km nach Cadiz weiter zu fahren. Da ist es wohl auch etwas wärmer als hier.

Nach dem Frühstück rollern wir die 5km nach Valdevaqueros und spazieren am Strand und finden sogar einige schöne Muscheln.

Ab 14Uhr nehme ich mit dem Tablett an der virtuellen Jahreshauptversammlung von meinem Segelflugverein in Boberg teil. Mal sehen, wie lange das dauert. Es liegen Wahlen und einige spannende Abstimmungen an.

Die Veranstaltung geht dann bis kurz nach 20Uhr, was für eine Mammutsitzung. Aber, ich war nur mit Unterbrechungen dabei. Währenddessen kocht Angie mal wieder ihr leckeres Bohnengericht.

26.2.: Noch vor dem Aufstehen setzt langanhaltender Regen ein. Sieht also nach nem Tag im Womo aus. Am späten Vormittag schaffen wir es gerade eben so in einer etwas längeren Regenpause mit dem Roller in den Ort, um den Wochenendeinkauf zu erledigen. Schietwetter, das haben wir nicht gebucht...

Wir verbringen den Tag gemütlich im Womo und am Nachmittag spielen wir ausgiebig mit den Papas.  Sogar der allabendliche Absacker mit den anderen fällt heute aus, denn es findet kein sichtbarer Sonnenuntergang statt...

Abends gibt's mal wieder die Paella vom Mercadona.

25.2.: Der Wind hat zum Glück nachgelassen und es ist etwas wärmer. Dafür dimmt hohe Bewölkung die Sonne ziemlich stark. Irgendwas ist ja immer...

Aber wir können draußen sitzen und beobachten zunächst einen Schmutzgeier, der dicht über uns hinweg fliegt. Das ist nun schon die dritte Geierart hier. Später kreisen am Hang etwa 50 Störche, auch ein tolles Bild.

Am Nachmittag rollere ich allein in den Ort zum Einkaufen. Vorher beobachte ich beim Hafen die Vorbeifahrt der russischen Superyacht "Nord". Die ist nagelneu, in Deutschland gebaut und gehört einem russischen Oligarchen. Sie ist mit 140m Länge schon oberstes Regal. Ich hab gelesen, dass allein die jährliche Unterhaltung eines solchen Schiffes etwa 50Mio Euro kostet. Und der dazugehörige 14-sitzige Hubschrauber ist gestern schon in Gibraltar angekommen...

Zurück am Platz gibt es abermals ein Naturschauspiel: über dem Hügel hinter uns kreisen etwa 100 Gänsegeier und daneben nochmal genauso viele Schwarzmilane. Der Schweizer hat berichtet, dass in der Nähe die Bauern manchmal verendetes Vieh illegal auf einer Wiese entsorgen. Dort finden sich dann manchmal bis zu 150 Geier ein.

Zum Sonnenuntergang gibt's den üblichen Absacker mit der Schweizerin, dem Hippie und Jean-Jaques.  Anschließend essen wir den zweiten Teil vom gestrigen Auflauf.

24.2.: Noch 10 Monate bis Weihnachten... Die Nacht war mal wieder sehr stürmisch, Böen bis Stärke 10. Kurz vorm Einschlafen schepperte es draußen. Also nochmal raus: da war doch glatt unser kleiner Tisch weggeflogen. Konnte ihn aber noch retten und musste dann alles noch sturmsicherer machen. Schlafen ging dann mal wieder nur mit Ohropax. Morgens ist es bedeckt und stürmt weiter. Nach dem Frühstück scheppert es draußen schon wieder. Diesmal ist die Abdeckung von unserem Stromanschluss abgebrochen und weggeflogen. Das passiert normalerweise nur während der Fahrt, wenn sie nicht richtig verriegelt ist. Auch die habe ich wiedergefunden und konnte sie notdürftig mit Sekundenkleber und Tape reparieren. Hab dann gleich in der Womo Werkstatt eine neue bestellt.

Der Levante-Wind ist ziemlich unangenehm und wir verbringen den Tag überwiegend drin. Nur ab und zu kann ich etwas draußen sitzen und auf's Meer schauen. Ich bin  immer wieder verwundert, wie mutig manche Kiter sind: drei von ihnen, und das sind überhaupt die einzigen heute, fahren bei dem Sturm so weit draußen, dicht an der Fahrrinne, dass man sie gerade noch mit bloßem Auge sehen kann...

Am späteren Nachmittag raffen wir uns auf und machen noch einen Strandspaziergang Richtung Westen, bis zu dem blauen Flüchtlingsboot von Sonntag. In der kurzen Zeit seit Sonntag ist von dem Boot alles abgebaut, was möglich ist: der Motor mit allem drum und dran und sogar die Sitzbank. Auch die Klappen und Schwimmwesten vom Strand wurden mitgenommen und zu guter letzt wurden auch noch die aufblasbaren Seitenteile zerstochen. Keine Ahnung, wie die den schweren Motor von da wegbekommen haben. Und wir haben auch nichts davon mitbekommen.

Ich schlage für Angie noch einen kleinen Pyrit aus nem Fels und dann gehen wir zurück. 

Da gibt's noch nen kurzen Absacker zum Sunset mit der Nachbarin und Jean-Jaques. War aber kalt und die Sonne hat sich heute in der Suppe verdrückt.

Vom unteren Ende gibt's gute Nachrichten: der Fuß ist vollständig genesen und benötigt keine Salbe mehr.

Abends gibt's nen sehr leckeren Bonito-Lauch-Kartoffelauflauf.

23.2.: Die Nacht war mit 7 Grad ziemlich frisch und ab und zu sprang der Heizlüfter für die Papas an. Nicht, dass die noch Gefrierbrand bekommen...

Der Tag beginnt wolkenlos mit traumhafter Sicht und wenig Wind. Wir nutzen das zunächst zum Wäsche waschen, Handtücher sind mal wieder dran. Den Vormittag sitzen wir herrlich in der Sonne.

Nach dem Mittag rollern wir nochmal in die Bucht von Bolonia. Schon auf der Fahrt, kurz nach dem Pass, beobachten wir, wie zwei Geier neben uns auf einer Wiese landen. Zunächst fahren wir an der Bucht vorbei und fahren am Geierfelsen soweit es geht den Berg hinauf. Der Roller gibt alles bei den Steigungen. Wir gelangen ziemlich dicht unter den Felsen und über uns kreisen etwa 30 Gänsegeier im Hangaufwind. Echt beeindruckend. Manche kommen mit Nistmaterial herbei geflogen, tun sich aber mit dem Landen am Hang schwer und benötigen teilweise mehrere Anflüge. Gut mit dem Fernglas zu beobachten, aber leider schlecht zu fotografieren. Danach fahren wir im Militärsperrgebiet (wo alle hier sagen: das gilt nicht mehr...) den Berg sehr weit nach oben. Aber ganz oben kommt dann ein Schlagbaum und es geht wirklich nicht mehr weiter. Tolle Aussicht von dort. Danach geht's mit ein paar kurzen Stopps wieder bergab. Die Bremsen haben da einiges zu zun...

Unten angekommen machen wir eine lange Wanderung bis ans westliche Ende der Bucht. Da wächst eine riesige Düne den Berg hinauf. Wir fühlen uns fast wie in der Wüste. Der Rückweg geht dann oberhalb des Strandes auf einem Holzsteg. Ist etwas geschützter, denn der Wind ist ziemlich stark und kühl. Der Weg führt uns an den alten Ausgrabungen vorbei. Hier war wohl mal eine berühmte mittelalterliche Siedlung.

Erst kurz nach sechs sind wir etwas durchgefroren wieder am Womo.

Heute Abend gibt's mal eine Dose Kohlrouladen.

22.2.: Nachts und auch am frühen Morgen gab's in der Umgebung Gewitter und es regnete bei uns ein wenig. Morgens ist das alles vorbei und der Tag beginnt überwiegend blau, aber mit 10Grad recht kühl. Nach dem Regen ist die Atmosphäre super klar und wir hatten noch an keinem Tag einen so klaren Blick auf Marokko. Selbst in Tanger kann man heute richtig die Häuser erkennen.

Nach dem Frühstück rollere ich kurz allein zum Einkaufen, während Angie die Muscheln von vorgestern putzt. Schon wieder ne Polizeikontrolle am Kreisel, aber diesmal werde ich durchgewunken. Die kennen mich wohl schon...

Wir verbringen den Vormittag vorm Womo in der Sonne. Nachmittags rollern wir nach Tarifa, um vom Hafen aus Richtung Osten die Steilküste entlang der Meerenge  von Gibraltar zu wandern. Ein wirklich traumhaft schöner Weg, zumal Marokko heute zum Greifen nahe liegt, bei der tollen Sicht. Vielleicht vermitteln die Fotos einen kleinen Eindruck davon. Wir sind überrascht,  wie grün die Wiesen sind und es blühen viele schöne Blümchen dazu. Und in den Felsen hängen wieder zwei von den grauen Booten.  Die sind wohl nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Gab's wohl mal bei Aldi in Marokko 🤣. Wir sind  erst gegen halb sechs zurück am Womo. Unsere nette Schweizer Nachbarin hat heute Geburtstag und wir trinken mit ihr, dem Hippie und Jean-Jaques noch länger ein paar Gläser Sekt zum Sonnenuntergang. Eine wirklich nette Truppe, aber es ist ziemlich kühl. Da wäre ein Glühwein passender gewesen...

Gegen acht essen wir ein Tintenfisch-Kartoffelgericht, welches wir fertig gekauft hatten. War okay, müssen wir aber nicht nochmal kaufen.

21.2.: Nach einer ruhigen Nacht setzt gegen halb neun schlagartig heftiger Wind ein. Es ist bedeckt und gegen neun fängt es auch noch an zu regnen. Also ein gemütliches Sonntagsfrühstück im Womo. Wir spielen ausgiebig mit den Papas und verbringen den Tag mehr oder weniger im Womo. Der Regen hört erst gegen halb zwei auf. Ich setze mich ne halbe Stunde raus, aber mit den Wolken und dem Wind ist's eher unangenehm. Erst gegen vier kommt die Sonne mehr und mehr raus und ich mache einen Spaziergang am Strand Richtung Westen, bis zu dem grauen Bootswrack von gestern. Angie war es zu kühl und sie blieb im Womo. Auf dem Weg entdecke ich ein weiteres Boot am Strand. Diesmal ist sogar der Motor noch dran. Ein 300PS 4Stroke Yamaha Außenborder. Wert laut Torbi ca. 27.000 Euro. Aber leider bekommt man den da so schlecht weg. Wie auf dem Bild zu sehen ist, liegen am Strand noch Schwimmwesten und Klappen von irgendwelchen Fächern auf dem Boot. Der feste Rumpf ist allerdings ziemlich kaputt, während die aufgeblasenen Seitenteile noch völlig heil sind. Allerdings sind fast alle abschraubbaren Teile bereits geklaut. Am Strand liegt dort sehr viel Schaumstoff, womit wohl der Rumpf ausgekleidet war. Und: es liegen dort etliche noch verschlossene Getränkedosen, was wohl ein Hinweis darauf ist, dass mit diesem Boot Flüchtlinge transportiert wurden. Spannend, was man hier so findet am Strand...

Nach einem mal wieder sehr schönen Sonnenuntergang (um uns für das größten Teils schlechte Wetter heute zu entschädigen) essen wir zwei verschiedene Sorten frische Ravioli in einer hellen Champignon Sauce.

20.2.: Heute sind wir schon elf Wochen unterwegs. Und es ist einfach nur schön. Wir lesen, dass Spanien aus deutscher Sicht nun kein Hochrisikogebiet mehr ist. Geht doch. Die Inzidenz ist zwar noch doppelt so hoch wie in Deutschland, aber was sagen schon die Zahlen... 

Der Tag beginnt wärmer, aber mit hoher Bewölkung und wieder etwas windiger und wir sind froh, im Womo frühstücken zu können. Den Vormittag  verbringen wir bei Wolkensonne im Windschatten vorm Womo. Nach dem mittäglichen Salat rollern wir die 4km nach Westen zum Surferstrand von Valdevaqueros. Das Wasser ist sehr voll mit Wassersportlern dort, überwiegend mit Kitern. Fast alles Spanier, ist ja mal wieder Samstag. Wir machen einen sehr langen Strandspaziergang Richtung Osten und finden mal wieder viele schöne Muscheln. Ganz im Osten finden wir ein Bootswrack von einem relativ modernen Boot am Strand. Unser erster Gedanke ist, dass es sich um ein Flüchtlingsboot handelt. Zwei Spanier klären uns aber auf, dass es sich um ein Boot zum Schmuggeln von Drogen aus Marokko handelt. Überhaupt liegen hier an der Küste relativ viele Bootswracks.

Zum Sonnenuntergang, der heute in der Suppe am Horizont endet, quatschen wir noch ne Weile mit Nicole aus Laboe, die wohl morgen weiter reisen wird, und dem Hippie. Unsere Schweizer Nachbarin ist heute auch zurück gekommen, sie war eine Woche mit dem Flugzeug auf Teneriffa.

Abends gibt's den zweiten Teil von der Gemüsepfanne.

19.2.: Am Morgen sind nur noch 9Grad. Aber es ist wolkenlos und nahezu windstill, dadurch wird es schnell wärmer. Wir frühstücken wie immer drinnen. Danach treten wir eine längere Wanderung auf den Berg hinter uns an. Es geht mühsam bergauf, bis wir endlich kurz vorm Gipfel die berühmte Grotte mit den Buddha Figuren erreichen. Von dort geht es noch ein Stück bergauf bis zu einem Windpark auf dem Gipfel. Es kreisen mehrfach mehrere Gänsegeier über uns. Schon beeindruckend diese riesen Vögel. Wir erholen uns ein wenig auf dem Gipfel und gehen dann auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter. Sehr schöne Wege mit immer wieder fantastischem Blick auf die Bucht von Tarifa. Auf dem Weg sehen wir auch einen Kette von den unangenehmen Pinien-Prozessionsspinner-Raupen, die den Weg kreuzen. Schon interessant,  wie die eine ganz lange Reihe bilden und sich dabei gegenseitig "anfassen". Nach 9km und dreieinhalb Stunden sind wir kurz vor der Hauptstraße unten angekommen, als bei einem Haus das Tor aufgeht und dort zufällig der Schweizer aus dem Restaurant von Mittwoch steht. Er bittet uns rein, aber wir sind so durchgeschwitzt und platt, dass wir dankend ablehnen. Wir reden noch kurz auf der Straße und latschen dann noch die letzten Meter zum Campingplatz. Angie geht direkt zurück und ich muss noch 20min weiter gehen und den Roller vom Startpunkt der Wanderung abholen.

Wir essen schnell nen Salat und verbringen den Rest des Tages in den Liegestühlen, bis wir uns um 18Uhr mit Anna&Wolfram bei einem Skypemeeting treffen. Mal wieder ein Update aus der Heimat. 

Am späteren Nachmittag kam nochmal in loser Folge eine Gruppe von etwa 50 Schwarzmilanen aus Marokko zu uns geflogen, um sich dann am Torre in einem Aufwind zu versammeln. Schön anzusehen.

Abends kocht Angie ne leckere Gemüsepfanne und wird dabei immer wieder von der hiesigen Katze belästigt.

18.2.: Morgens wolkenlos und windstill, aber mit 10Grad recht kühl. Wir frühstücken im Womo und danach rollere ich Sprit für den Roller holen. Ist immer besser nen Kanister am Platz zu haben, damit man nicht dauernd an die Tanke muss. Anschließend rollern wir in die Stadt für den Wochenendeinkauf und noch ein paar Dinge im Asiakaufhaus kaufen. Auf der Hinfahrt kommen wir am Kreisel in eine große Kontrolle der Guardia Civil. Der Sheriff ist relativ unfreundlich und fordert mich auf, den Motor auszumachen und den Helm abzunehmen. Er fragt nach den Papieren, die ich nur auf dem Handy dabei habe. Als Angie ihm das sagt, ist es irgendwie auch okay und er will nur noch in das Gepäckfach vom Roller schauen. Dann dürfen wir weiter. Irgendwie kaufen wir diesmal so viel ein, dass der Roller zum ersten Mal platzmäßig an seine Grenzen stößt und wir noch eine Tüte dazu kaufen müssen. Zurück am Platz scheint wegen Hochnebel keine Sonne mehr und es ist relativ frisch. Zusätzlich kommt noch ein kühler Wind vom Meer. Erst später quält sich die Sonne allmählich wieder raus und je später es wird, umso schöner wird es wieder. Wir hängen den restlichen Tag am Platz ab, ziehen die vielen Updates für unsere mobilen Geräte und lesen. Auch mal ganz entspannt.

Abends essen wir mal nur einen Salat.

17.2.: Bis auf das Meeresrauschen eine ruhige Nacht. Der Sturm ist vorbei und der Tag beginnt wolkenlos. Schon vor dem Frühstück im Womo mache ich einen "Kessel Buntes". War mal wieder nötig und das Wetter ist gut zum Trocknen der Wäsche heute. Wir rollern dann die 6km zur Paloma Playa und gehen dort einen schönen Weg durch die Dünenlandschaft zum Strand hinab und schlagen unser Lager windgeschützt hinter einem Felsen auf. Gegen zwei fahren wir die Straße ein Stück weiter, zu dem Restaurant, welches wir uns vor ein paar Tagen schon ausgeguckt hatten. Wir sitzen dort gemütlich auf der Terrasse mit fantastischem Blick auf die Straße von Gibraltar und bis Marokko. Wir essen dort einen großen Salat mit Tomaten, Zwiebeln und Thunfisch und dazu gibt's sehr leckere Oliven und nen schönen Weißwein. Als Hauptgang teilen wir uns einen Riesenkalmar, den wir nicht mal zu zweit schaffen. Also packen wir für die Katzen noch was ein. Angie quatscht mit dem netten Kellner und dadurch kommen wir mit zwei Schweizer Brüdern am Nebentisch ins Klönen. Die sind etwa unser Alter und leben seit 6 Jahren dauerhaft hier. Sie geben uns unter anderem  noch ein paar Restauranttipps. Echt spannend, was die Menschen hier so für Lebensentwürfe haben. Sie haben ein Haus hier gekauft,  welches sie im Sommer drei Monate vermieten und währenddessen auf dem Grundstück in einem Wohnwagen wohnen. Die Mieteinnahmen durch das Haus reichen dann für das ganze Jahrs. Respekt! Und der Hippie bei uns auf dem Platz hat gar keinen Wohnsitz mehr in Deutschland. Er hat dort nur noch einen Briefkasten, denn ohne den geht's  nicht...

Kurz  nach halb fünf sind wir schließlich wieder am Womo. Die Papas meckern schon vor Hunger und wir müssen erstmal die Wäsche abhängen. Abendessen fällt heute aus.

16.2.: Die erste Nachthälfte war noch sehr windig, danach lässt er allmählich etwas nach. Der Morgen beginnt wolkenlos mit Frühstück im Womo. Danach rollern wir zum Einkaufen. Vorher gehen wir noch in das Asia Kaufhaus neben dem Supermarkt. Der ist noch besser und größer als der in Manilva. Hier gibt's sogar sämtliche Glühbirnen für das Womo. Und zwei Stück kosten nur 1.50Euro. Mal sehen, wie lange die halten. Wieder zurück genießen wir die Sonne im Windschatten vom Womo. Wir stehen hier wohl in der Vogelfluglinie von Afrika nach Europa. Zunächst überfliegt mich ein Schlangenadler und später innerhalb einer Stunde etwa 50 Schwarzmilane.

Nach dem Mittag rollern wir 15km in die übernächste Bucht Richtung Westen zum kleinen Ort Bolonia. Dort empfängt uns eine super schöne Bucht mit fantastischem Sandstrand. Wir gehen lange spazieren und picknicken in einer windgeschützten Ecke hinter einer großen Düne. Es ist nahezu menschenleer hier. Allerdings sind ein Stück weiter viele Surfer auf dem Wasser

Später fahren wir noch ans andere Ende der Bucht zum "Geierfelsen". Der macht seinem Namen alle Ehre und wir sehen dort mehrere Gänsegeier am Hang segeln. Und darüber wieder mindestens 50 Schwarzmilane.

Bei uns verdichtet sich der Gedanke, die Zeit hier unten in Spanien zu verlängern. Es ist wunderschön hier in der Wärme und die Planung, Ende April in die baltischen Staaten Richtung Nordkapp aufzubrechen, erscheint in der momentanen Situation eher unrealistisch. Außerdem ist die Rückreise durch Frankreich im Moment auch problematisch.  Es ist noch völlig unklar, wie das mit den Tests laufen kann und auch die Übernachtung in Frankreich ist sehr fraglich. Wir versuchen also mal zu organisieren, dass wir erst Anfang April  nach Hause kommen. Tanja und Marco haben sich dankenswerterweise schon bereit erklärt, sich weiterhin um unser Haus zu kümmern. Das Womo hat am 14.4. einen Werkstatttermin, bis dahin müssen wir also spätestens zurück sein.

Wir sitzen bis nach Sunset mit Nicole aus Laboe und nem Drink an der Küste und quatschen. Anschließend kocht Angie die leckeren Gambones von Monika.

15.2.: Wir wurden heut Nacht mal wieder ordentlich durchgeschüttelt und ich konnte auch nur mit Ohropax schlafen. Der kräftige Wind erreichte in Böen Stärke 10. Wie wir inzwischen gelernt haben, ist das der "Levante Wind". Ein kräftiger Ostwind, der an den Balearen entsteht und dann durch die Düsenwirkung der Meerenge von Gibraltar kräftig an Fahrt aufnimmt. Meist hält er mehrere Tage an. Aber zumindest ist er warm. Damit die Wurst nicht vom Brot weht, frühstücken wir, wie bislang immer hier, im Womo. Es ist leicht bewölkt heute und das Meer weit draußen tobt ziemlich wild. Nach dem Frühstück machen wir einen längeren Strandspaziergang Richtung Osten, bis zum großen Strand von Tarifa, der von den Surfern gern als "Landebahn" bezeichnet wird. Wohl weil er sehr lang ist und absolut gerade verläuft. Das Wasser war wegen des Levante heute auch wieder so weit weg, dass wir am Strand gehen konnten. Zumindest bis zum nächsten Hochwasser am Nachmittag. Den Rest des Tages genießen wir den Ausblick aus dem Windschatten vom Womo. Heute haben wir den ganzen Tag nur jeweils kurz einen Windsurfer und einen Kiter gesehen. Der Wind war also wohl auch für die Experten zu heftig...

Mittags spricht mich der Jean-Jaques von neben an in einem Mix aus allen möglichen Sprachen an und bittet mich um Hilfe. Er hat einen kleinen Eriba Wohnwagen und beim Aussteigen hat er wohl bei einer Windboe mit dem Fuß seine Eingangstür ausgehebelt. Die war erstens schwerer als erwartet und zweitens war es allein unmöglich, sie gleichzeitig in die beiden Bolzen einzuhängen.

Wir können bis halb sechs draußen sitzen, dann wird es allmählich zu kühl. Zum Glück ist der Fuß heute schon deutlich besser.

Abends gab's Spaghetti mit Spinatsauce.

14.2.: Und wieder ist es wolkenlos, dafür aber wieder windig. Und diesmal aus Osten. Es soll wohl die nächsten Tage aus der Richtung sehr windig werden mit über 50 Knoten. Mal sehen, was uns da erwartet. Auf jeden Fall wohl fernsehfreie Zeit.

Im Womo machen wir erstmal ein ausgiebiges Valentinsfrühstück. Der Fuß ist besser, juckt aber manchmal noch etwas.

Nach dem Frühstück machen wir einen längeren Spaziergang am Strand entlang Richtung Westen. Heute geht das zum ersten Mal,  wegen Niedrigwasser und weil der kräftige Ostwind das Wasser zusätzlich weg drückt. Danach genießen wir im Windschatten vom Womo den Blick auf's Meer und sehen den meist scheiternden Surfern zu. Aufgrund des Lees hinter der Steilküste kommen die meist gar nicht weg oder haben mit der starken Böigkeit zu kämpfen. Umso bemerkenswerter, dass manche Kiter ganz allein kilometerweit draußen sind...

Am Nachmittag machen wir einen zweistündigen Spaziergang auf den Berg hinterm Campingplatz. Sehr holprige Wege und ein steiler Anstieg, sowie freilaufende Rinder, Pferde und eine riesige Ziegenherde mit Halsglocken machen uns zu schaffen. Waren aber zum Glück alle friedlich.  Und oben auf dem Berg werden wir durch einen fantastischen Ausblick belohnt. Toll ist auch, dass alles schön grün ist, schon viele Blumen blühen und auch die Vögel schon singen. Da oben müssen wir nochmal bei anderem Wind hoch, denn dort kann man dann wahrscheinlich Adler und Geier beobachten. Abends haben wir mal Senfeier mit Kartoffelstampf nach Rezept vom Fernsehkoch Sass gekocht. Auf Joghurtbasis, auch sehr lecker.

13.2.: Der Tag beginnt endlich mal nahezu wiolkenlos und sogar windstill. Dafür mit knapp 10Grad recht frisch. Aber wir wollen mal nicht meckern, denn in der Heimat sind wohl noch 20Grad weniger... Wir frühstücken lieber im Womo.

Ich hatte gestern und auch heute Probleme mit meinem rechten Fuß. Der juckt entsetzlich und ist teilweise geschwollen. Zunächst dachten wir an Spontanfußpilz, aber dazu passt die Schwellung nicht. Ich hab gestern ordentlich gecremt, linderte aber nur wenig. Dann fiel mir das Gespräch mit dem Althippie von gestern ein, der erzählte, dass die Pinien hier voll von den gefürchteten Pinien-Prozessionsspinner-Raupen sind. Wahrscheinlich habe ich  vorgestern bei meinem Marsch in Latschen im Unterholz irgendwie die Brennhaare solcher Raupen eingesammelt. Also rollern wir nach dem Frühstück zur Apotheke und kaufen Cortinsonsalbe. Das ist anscheinend das Einzige, was hilft. Sonst können die Beschwerden wohl bis zu drei Wochen anhalten.

Nachdem ich die Füße eingecremt habe, fahren wir mit dem Roller ein paar Kilometer Richtung Westen in die nächste Bucht. Dort befindet sich eine riesige Düne, sehr beeindruckend und wir haben einen fantastischen Blick Richtung Tarifa. Ich mache dort ein paar Bilder mit der Drohne. Uns überfliegt dort eine Gruppe von etwa 30 Störchen. Die kommen wohl aus Afrika. Wir fahren noch ein Stück weiter auf einem Sandweg, der dann immer matschiger wird. Aber ein interessantes Restaurant gibt es dort und es hat auch geöffnet. Müssen wir demnächst mal ausprobieren. Wir rollern den Hügel wieder runter und gehen noch an den sehr schönen Strand am Fuße der Düne. Eine tolle Bucht und heute sind dort nur ein paar Wellenreiter unterwegs. Hier fahren wir bestimmt nochmal hin.

Zurück am Womo ist es ziemlich warm und wir stellen die Papas in die Sonne und duschen sie endlich mal wieder. Anschließend sitzen wir bis nach Sonnenuntergang am Wasser. Der Fuß ist zum Glück schon deutlich besser. Später beobachten wir über längere Zeit eine Gruppe von etwa 20 Grindwalen (auch Pilotwale genannt) mit dem Fernglas. Beeindruckend und die bleiben bis Sunset da. Zum Sonnenuntergang kommen dann bei uns einige Leutchen zusammen, u.a. unsere nette Schweizer Nachbarin und eine eine andere aus Laboe und wir quatschen nett und bekommen noch ein paar Tips. Sehr schön. Und der Sonnenuntergang war heut auch mal richtig gut. Erst kurz vor acht gehen wir völlig durchgefroren rein und essen ein paar kleine Tapas, da wir heut mittag schon ne große Empanada gegessen haben.

12.2.: Morgens ist es bedeckt und regnet. Wir haben lange geschlafen und frühstücken gegen halb elf gemütlich im Womo. Wetter soll gegen Mittag besser werden, hoffentlich weiß es das auch. Hat funktioniert, gegen 12Uhr verziehen sich die Wolken schlagartig und weichen einem strahlend blauem Himmel. Wir erledigen kurz im Ort den Wochenendeinkauf und genießen danach die Sonne und den Blick auf's wilde Meer im Windschatten vom Womo. Zum ersten Mal wird heute auch der Blick auf Marokko etwas klarer. Und zur Belohnung gab es dann auch noch einen schönen Sonnenuntergang, den auch die Papas aufmerksam beobachtet haben. Abends gibt's mal wieder Paella aus dem Mercadona.

11.2.: Zum Glück sind Sturm und Regen zu Ende, aber es ist morgens noch bewölkt. Also Frühstück im Womo. Danach lockert es immer mehr auf und wir rollern nach Tarifa, um die Altstadt zu erkunden. Dort angekommen ist es nahezu wolkenlos und richtig warm, wir sind beide zu warm angezogen. Wir schlendern durch die engen Gassen. Immer vereinzelt gibt es kleine Geschäfte dort. Die Stadt ist so ganz hübsch,  mehr aber auch nicht. Wir gehen zum südlichsten Punkt von Kontinentaleuropa. Schon was besonderes. Nicht die Schönheit dieses Ortes, aber der geografische Aspekt. Wir gehen dann über den kurzen Damm zur Isla de las palomas, die noch ein wenig südlicher liegt und einen schönen Leuchtturm hat. Zu unserem Erstaunen darf man die Insel, wohl aus Naturschutzgründen, nicht betreten. Also machen wir vor dem Tor kehrt. Muss ich wohl mit der Drohne nochmal hin. Wir rollern wieder zurück und können bei fantastischem Wetter bei uns draußen sitzen, in der ersten Reihe zum Meer. Ich fliege ne Runde mit der Drohne und mache ein paar Aufnahmen von dem Platz und der Umgebung.

Der Wind nimmt wieder etwas zu und gegen halb drei kommt schlagartig Seenebel auf. Wir können gerade noch so 100 Meter weit gucken und es wird dadurch merklich kühler. Aber nach einer Stunde ist die Suppe wieder vorbei und wir können noch bis kurz vor sechs draußen sitzen. Über dem Wasser in einiger Entfernung bleibt die Nebelbank und die Sonne geht unspektakulär hinter dieser unter.

Zum Sonnenuntergang versammeln sich nahezu sämtliche Alleinreisenden an der Steilküste mit Getränken, Chips und Oliven vor unserem Womo. Gibt wohl kein Corona hier..

Abends gibt's Nudeln mit Gemüse-Schafskäse-Chorizo-Sauce.

10.2.: Nachts war auch noch starker Wind, so dass das Womo mal wieder wie in Dänemark durchgeschüttelt wurde und ich mit Ohropax schlafen musste. Teilweise kam auch noch kräftiger Regen dazu. Morgens ist es immer noch pustig, grau aber trocken. Also frühstücken wir gemütlich im Womo. Den Tag über regnet es oft leicht, so dass wir den Tag nochmal überwiegend drinnen verbringen müssen. Angie übt Keyboard und ich sehe den wenigen wahnsinnigen Wassersportlern zu. Am späteren Nachmittag nutze ich eine etwas längere Regenpause um ein wenig die Gegend westlich vom Campingplatz zu erkunden. Da gibt's eine nette kleine Sandbucht und auf der anderen Straßenseite ein Nationalparkhaus, was aber heute geschlossen ist. Da müssen wir auch noch mal hin. Am Strand gibt es, wie auch am großen Strand, fast keine Muscheln. Dafür liegen dort relativ viele Larven der Portugiesischen Galere, ganz unangenehme Gesellen. Das sind sehr schmerzhafte Quallen. Ich schaffe es gerade pünktlich vorm nächsten Regen zum Womo zurück. Ganz allmählich lässt der Wind etwas nach.

Auf dem Campingplatz treiben sich ganz unterschiedliche Charaktere herum. Ein Hippie aus Oberfranken in einem knallbunten Uraltmobil und ein Schriftsteller. Beide leben wohl in ihren Womos. Und dann sind hier relativ viele alleinreisende Frauen und Männer eher mittleren Alters. Neben uns steht zum Beispiel eine Schweizerin, die den ganzen Tag im Bikini im Wohnmobil sitzt. Wohl aufsteigende Hitze...

Interessant ist, was die Leute für Lebensentwürfe haben: viele sind eigentlich ständig auf Reisen, obwohl sie das Rentenalter noch gar nicht erreicht haben. Aber ein Schriftsteller zum Beispiel kann natürlich von überall auf der Welt arbeiten. Irgendwas machen wir also falsch... Aber vielleicht wird ja wegen Corona in der Schule Homeoffice immer mehr etabliert, dann könnten wir ja auch von unterwegs arbeiten. Unser Chef hat heute auch schon angefragt, ob wir wieder kommen und ob wir mit voller Stelle wieder kommen...

Abends machen wir nochmal Raclette. 

9.2.: Mit dem Rauschen des Meeres haben wir sehr gut geschlafen und am frühen morgen kam auch noch Regen dazu. Sehr gemütlich. Wir frühstücken spät im Womo, da es draußen immer noch stürmt und wir genießen den fantastischen Blick auf's Meer. Nach dem Frühstück regnet es nicht mehr und wir rollern zum Einkaufen die 8km nach Tarifa und drehen zur Orientierung ne kurze Runde durch den Ort. Sieht nett aus, aber wegen dem herannahenden Regen bleiben wir da nur kurz. Zum Glück gibt's hier auch den tollen Mercadona Supermarkt. Wir beeilen uns etwas und schaffen es gerade noch vor dem nächsten Regen wieder zum Womo zurück. Es pustet mal wieder ordentlich und es sind nur sehr wenige auf dem Wasser. Erst fliegt heute morgen der Coast Guard Helikopter lange Suchrunden über der Bucht, mittags kämpft sich ne Weile das SAR Boot durch die Wellen und ich sehe im Hangflug einen Mönchsgeier ziemlich dicht über mich hinweg fliegen. Alles schlechte Zeichen für die Kiter und Surfer...

Es ist draußen so ungemütlich, dass wir den restlichen Tag im Womo verbringen. So kommt Angie wenigstens mal wieder ein wenig zum Keyboard spielen. Auch selten, mit Meerblick beim Üben. Abends machen wir mal wieder Raclette. Kommt nicht ganz an das Dinner von gestern ran, war aber auch lecker 😋 

8.2.: Nachts und bis zum Morgen regnet es. Wir frühstücken im Womo und haben zum Glück gestern schon alles eingepackt.  Nachdem Angie das Kätzchen noch ein letztes mal gefüttert hat fahren wir um 10.40 los. Es ist tiefgrau, aber trocken. Es geht ohne Probleme zu fahren, wenn auch relativ viel Guardia Civil unterwegs ist. Aber die lassen uns zum Glück in Ruhe. Die Route führt an der Bucht von Gibraltar und Algecerias vorbei. Viel Industrie und große Schiffe. Als wir die Stadt hinter uns lassen, kommen wir wieder mehr in die Natur. Und es sieht überhaupt nicht so aus, wie man sich Spanien vorstellt: alles grün und hügelig, erinnert eher an Wales hier unten. Und es hat wohl sehr stark geregnet heut Nacht: links und rechts der Straße sind große Wasserflächen entstanden mit Bäumen darin. Die Möwen und Enten freut das. Wir fahren noch ein Stück (5km) am Ort Tarifa vorbei und  erreichen um kurz vor zwölf den Campingplatz Torre de la Peña. Wir haben mal wieder Glück und es gibt noch einen schönen Platz in der ersten Reihe mit fantastischem Blick auf die Bucht von Tarifa und die Straße von Gibraltar.

Wir erkunden ein wenig zu Fuss den Platz. Der zieht sich ziemlich weit einen Berg hoch und man hat von vielen Parzellen einen super Ausblick, aber wir stehen ja lieber direkt am Wasser in der ersten Reihe. Das Wetter wird, bis auf den Wind, auch immer besser. Da aber das Wasser wegen des Windes so hoch ist, können wir vom Platz am Strand nicht sehr weit gehen. Also bemühen wir den Roller und fahren zum großen Surfstrand von Tarifa um dort ein wenig spazieren zu gehen. Ein superschöner feiner Sandstrand erwartet uns dort. Und sehr viele Kiter und nur wenige Windsurfer toben da in den Fluten. Die Wellen sind schon ziemlich groß, also nicht wirklich was für uns Anfänger...

Wir beobachten gegen 19Uhr den halbwegs schönen Sonnenuntergang und haben dann keine Lust mehr, groß zu kochen. Also kommt mal eine schöne Dose Ravioli auf den Tisch.

7.2.: Der letzte Tag hier heute beginnt wolkig. Wir frühstücken nochmal in Ruhe im Zelt und bauen es dann ab. Ich geh schon mal zur Rezeption zum Bezahlen. Immerhin 48 Nächte waren das. So haben wir 22,90Euro pro Nacht bezahlt. Und, wir mussten 80Euro weniger bezahlen, als ich errechnet hatte. Da wollen wir mal nicht meckern. Und dann kommt auch noch die Sonne raus und wir können an den Strand. Leider nur für ein Stündchen, dann kommen wieder mehr Wolken und kräftiger Wind. Also ganz in Ruhe weiter eingepackt und am Nachmittag können wir im Windschatten vom Womo noch ein wenig die Sonne genießen. Mittlerweile schauen verschiedene Katzen regelmäßig bei uns vorbei, in der Hoffnung, auch mal eine Mahlzeit abzustauben. Und ab und an wird die Kleine auch von denen verdroschen. Angie ist schon ganz traurig, dass sie morgen von der Kleinen Abschied nehmen muss...

Später machen wir noch einen Abschiedsspaziergang am Strand Richtung Süden. War aber ganz schön frisch mit der kurzen Hose...

Ein wenig wehmütig sind wir schon, denn es hat uns an diesem Ort hier wirklich sehr gut gefallen: toller Campingplatz, schöner Strand und jede Menge interessanter Dinge in der Umgebung. Und auch die Infrastruktur drum herum ist perfekt.

Aber wir wollen ja auch noch andere Orte kennenlernen und insofern ist es nun an der Zeit aufzubrechen.

Wir packen alles ein, denn heut Nacht kommt wohl übles Wetter auf uns zu. Starkregen und Sturm sind am frühen morgen vorhergesagt. Mal sehen, was davon diesmal stimmt. Die fürchterlichen Unwetterwarnungen in der Heimat entpuppten sich ja auch mal wieder als Luftblasen mit der albernen Wortkreation "Flockdown" in den Nachrichten.

Abends gibt's die zweite Hälfte vom Chorizo-Eintopf.

6.2.: Morgens regnet es leicht und ist kühl. So schafft es der Heizlüfter nur mit Mühe, für ein angenehmes Frühstücksklima im Zelt zu sorgen. Als der Regen aufhört, radeln wir nochmal kurz zum Einkaufen bei uns um die Ecke. Anschließend kann ich mich sogar nen Moment an den Strand setzen, bevor es erneut regnet. Eher Aprilwetter heute. So verbringen wir die meiste Zeit im Zelt und packen auch schon mal ein paar Sachen ein, damit wir nicht alles morgen machen müssen. Am Nachmittag nutzen wir eine größere Regenpause für einen Strandspaziergang. Abends gibt's mal wieder den leckeren Chorizo-Eintopf von Angie.

5.2.: Heute sind wir genau zwei Monate unterwegs und noch ist uns das Womo nicht zu klein. Morgens ist es bedeckt aber warm und wir können im Zelt frühstücken. Von anderen Deutschen erfahren wir, dass es inzwischen bei den Briten drei Coronafälle auf dem Campingplatz gibt. Allerdings hatten die letzte Woche auch eine größere Party mit wohl mehreren Leuten... Überhaupt scheinen die Briten hier recht unvorsichtig zu sein: gestern auf der Promenade in Sabinillas standen vor den Kneipen mit Außenausschank Briten mit bis zu zehn Leuten eng zusammen und ohne Maske. Ist beim Saufen ja auch eher hinderlich... Interessant ist auch, dass die vom Alter her alle eher zur Risikogruppe gehören.

Nach dem Frühstück rollern wir nach Sabinillas, um den Wochenendeinkauf zu erledigen. Das letzte Mal in dem schönen Supermarkt. Die Sonne kommt etwas raus, und so rollern wir nach dem Einkauf ein Stück nach Süden in eine Bucht, in der wir noch nicht waren. Dort finden wir dann auch viele tolle Muscheln. Mittags gibt's Tortillas aus dem Supermarkt und Abends dann nochmal zwei verschiedene Paellas. Nachmittags packe ich schon mal den Anhänger. Den Roller brauchen wir hier jetzt nicht mehr.

4.2.: Morgens ist es bewölkt und wieder ziemlich frisch, so dass wir erneut beim Frühstück den Heizlüfter bemühen  müssen. Ich beobachte mit Fernglas, Flight- und Schiffsradar wie ein Helikopter von einem superreichen Russen auf seiner 100m langen Mega-Yacht "Anna" landet. Die Yacht hat anscheinend den Hafen von Gibraltar nur verlassen, um den Heli aufzunehmen. Der kam wohl aus der Wartung in Italien und wahrscheinlich durfte der wegen der momentanen Beschränkungen nicht in den Gibraltarluftraum einfliegen. Warum soll es dem besser gehen als uns...

Anschließend radeln wir wegen gesperrter Abschnitte teils auf der Promenade und teils an der Straße 8km nach Norden und gehen dort nacheinander an zwei verschiedenen Abschnitten am Strand spazieren und nach Muscheln suchen. War aber nicht so ergiebig. Dafür aber sehr schön und dann auch doch warm, als die Sonne endlich raus kommt. Und es ist sogar windstill. Wir sind erst gegen halb vier zurück am Platz und nach nem kurzen Snack setzen wir uns noch bis halb sechs an den Strand. Abends gibt's Spaghetti mit Gemüse Thunfischsauce.

3.2.: Angie hat am frühen Morgen drei Erdstöße wahrgenommen. Das hat uns das Internet sogar bestätigt. In der Nähe von Granada kommt es wohl häufiger zu kleinen Erdbeben.

Und wieder stimmt die Vorhersage nicht. Nach einem traumhaften Sonnenaufgang und Windstille ist es bewölkt, so dass wir beim Frühstück mal wieder die Heizung benötigen. Irgendwas ist ja immer...

Und nochmal machen wir Wäsche heute, hoffentlich trocknet die auch mit wenig Sonne.

Die Sonne quält sich durch hohe Bewölkung und es wird auch wärmer, so dass ich ne große Runde Richtung Süden paddeln kann (knapp 6km hin und zurück) und Angie parallel ein Stück am Strand spaziert. Mittags setzen wir uns an den Strand und picknicken dort. Am Nachmittag bewölkt es sich wieder mehr und wir erledigen den Emailverkehr und haben nach einigem hin und her endlich die Buchungsbestätigung vom Campingplatz in Tarifa ab dem 8.2. für zunächst 5 Tage erhalten. So haben wir wenigstens etwas in der Hand, falls wir von der Polizei kontrolliert werden. Zusätzlich werden wir noch eine Selbstauskunft erstellen, um auf der sicheren Seite zu sein. Abends essen wir abermals verschiedene Tapas.

2.2:  Entgegen der Vorhersage ist es immer noch so windig. Aber dafür wolkenlos und warm,  beim Frühstück schon fast zu warm. Wir rollern nochmal zum schönen Supermarkt nach Sabinillas zum Einkaufen. Der hat die beste Auswahl. Anschließend gehen wir bei uns an den Strand und picknicken dort Tortillas. Im Windschatten geht's und der Wind lässt allmählich etwas nach, aber zum Paddeln reicht's noch nicht. Später machen wir noch nen Strandspaziergang bis halb sechs und immer noch in kurzer Hose und T-Shirt. Die Temperaturen sind schon klasse. Abends machen wir nochmal verschiedene Tapas.

Wir hatten den Campingplatz in Tarifa angeschrieben wegen einer Buchungsbestätigung, aber die haben nur etwas sinnentleert geantwortet. Müssen wir also morgen nochmal nachfassen.

1.2.: Die Nacht war etwas ruhiger. Am Morgen ist es sonnig und es wird beim Frühstück so warm im Zelt, dass wir die Tür öffnen müssen. Ich nutze die Sonne, um den Sand zu trocknen und dann den Papakäfig mal gründlich sauber zu machen. Leider kommt der Wind mit ein paar Wolken zurück, aber wir können trotzdem an den Strand. Paddeln geht leider nicht😢. Der Wind gibt noch mehr Gas, so essen wir Mittags im Zelt. Danach radeln wir ein paar Kilometer nach Süden in die Bucht, wo wir letztens schon waren. Dort ist es windgeschützt und warm und wir genießen den Blick auf's Meer.

Diea Planung ist im Moment, dass wir hier noch bis nächsten Montag bleiben und dann weiter nach Tarifa fahren, in der Hoffnung, dass das dann irgendwie geht mit Buchungsbestätigung und Selbstauskunft.

Abends gibt's nochmal das Bohnengericht von gestern. 

  (c) Data OpenStreetMap contributors
(c) Data OpenStreetMap contributors

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Kommentare: 4
  • #1

    Horst Torbi (Sonntag, 21 Februar 2021 12:23)

    Ich liebe Umfragen�
    Aber weil ich den Stein vielleicht angestoßen habe mach ich meine Gedanken mal öffentlich.
    Was uns Papamobilstalker an der momentanen Beitragsreihenfolge mit zunehmender Bloglänge etwas nervt ist die Sache, dass man nicht entspannt von oben nach unten lesen kann.
    Hat man den letzten Tag noch nicht zu Ende gelesen muss man da erstmal hin, wo man aufgehört hat, um dann wieder ganz nach oben zu gehen...
    Für die Bilder muss man dann wieder ganz nach unten, erst recht, wenn man die Bilder der letzten Tage auch noch mal sehen möchte.
    Meine bescheidene Meinung.
    Ansonsten natürlich großes Lob für die Arbeit, die ihr euch macht, damit wir täglich mitlesen können. Riesendank dafür!
    Und weiter einen tollen Urlaub!
    Gruß Horst Torbi �

  • #2

    Dagmar (Sonntag, 21 Februar 2021 14:12)

    Hallo ihr Lieben, lesen täglich deinen Blog. Finde wie du ihn jetzt machst gefällt mir besser, da man gleich sieht ob du schon für den aktuellen Tag geschrieben hast. Liebe Grüße aus dem nebligen Österreich Dagmar, Manfred und Markus

  • #3

    Ute (Sonntag, 21 Februar 2021 19:42)

    Ich finde es gut, wenn der aktuelle Tag und die aktuellen Fotos oben stehen.
    Man ist dann gleich an der richtigen Stelle.
    Lese jeden Abend. Deshalb so am praktischsten.
    Danke für die schönen Berichte.
    Immer interessant, wo ihr denn nun frühstückt! ��������⛴

  • #4

    Horst Torbi (Montag, 22 Februar 2021 22:37)

    Ich nochmal :))
    Jetzt finde ich es super!
    Aktuelle Bilder oben, aktueller Bericht oben - top!
    Danke RT!