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Sabbatjahr Spanien Teil IV. 1.3. bis 1.4.

(c) Data OpenStreetMap contributors
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Die gesamte Route durch Spanien ist jetzt auf dieser Seite ganz unten zu sehen!

1.4.: Abfahrt vor dem Frühstück um 7.40Uhr. Wir steuern erstmal in Freiburg eine Tankstelle mit Entsorgung an, da unser Klo mal wieder voll ist. Dann halten wir noch schnell bei Real um den Wochenendeinkauf zu erledigen und ein paar belegte Brötchen für die Fahrt zu kaufen. Um 8.30 sind wir wieder auf der Autobahn und wollen versuchen heute nach Hause zu kommen. Sieht gut aus. Kurz vor Lüneburg haben wir noch schnell Spargel und Kartoffeln gekauft und um 17.45Uhr sind wir dann nach insgesamt 7500km wieder zu Hause angekommen.

Die Nachbarin war etwas besorgt, weil heut Nacht jemand mit Taschenlampe an unserem Briefkasten zu Gange war. Aber vermutlich war das der Bote für die Fernsehzeitung. Der kommt immer zu so merkwürdigen Zeiten.

Und beim Wegschieben vom Anhänger bemerkte ich dann, dass sein Kennzeichen fehlt. Irgendwas ist ja immer... Wahrscheinlich ist es auf dem letzten Stellplatz geklaut worden. Also noch kurz ein Anruf bei der Polizei in Geesthacht und die Daten aufgegeben. Da muss ich aber leider morgen noch persönlich vorsprechen...

Jetzt freuen wir uns erstmal auf den ersten Spargel dieses Jahres und der Spanienblog endet nun hier. Wir hoffen, dass es allen Lesern ein wenig gefallen hat uns auf der langen Reise zu begleiten.

31.3.: Aufstehen um kurz nach sechs und Abfahrt um sieben im Dunkeln. Die Fahrt verläuft endlich mal reibungslos und wir erreichen nach knapp 900km und elf Stunden Fahrt erreichen wir um 18Uhr den Fallerhof bei Freiburg. Keine Kontrolle und nichts dergleichen. Manny und Conny vom Hinweg sind schon ne Stunde vor uns da. Es sind dort immer noch 26Grad, so dass wir erst nen schönen Spaziergang machen und dann auf dem Parkplatz Tisch und Stühle ausräumen. Wir lassen uns nen Aperitif und sehr leckeres Essen ans Womo bringen. Herrlich.

30.3.: Heute sind wir schon um sieben aufgestanden und fahren um 8Uhr vom Campingplatz los. Das Abholen der Bescheinigung klappt reibungslos und um 8.30 fahren wir bei der Klinik los. An der Grenze kontrolliert niemand und wir sind froh schon mal in Frankreich zu sein. Doch um 9.30 passiert das nächste Drama: der Reifen hinten links platzt. Diesmal gehen auch am Auto ein paar Teile kaputt, aber die würden die Weiterfahrt nicht verhindern. Der ADAC kann leider nicht so einfach helfen wie beim letzten Mal, da die Autobahn hier privat geführt ist. Wir müssen also die Notrufsäule benutzen. Allerdings wird dort nur Französisch gesprochen... Aber mit meinen geringen Kenntnissen bekomme ich es irgendwie hin das schon nach kurzer Zeit ein Autobahnfahrzeug kommt. Der sammelt erstmal die ganzen Reifenteile von der Autobahn und sichert uns ab. Zum Glück sind wir direkt in einer Bucht bei einer Notrufsäule zum Stehen gekommen. Der nette Autobahnmensch kann etwas Englisch, erfreut sich an den Papas und organisiert Hilfe. Es kommt ein Abschleppwagen mit einem sehr netten jungen Mann, der zum Glück auch etwas Englisch kann. Mit großen Mühen und vielen Holzklötzen bekommt er das Womo aufgeladen. Das hängt hinten einfach zu weit über und berührt, wenn es vorn angehoben wird hinten schnell den Boden. Immerhin, in weniger als einer Stunde nach dem Ereignis sind wir von der Autobahn runter und in seiner Werkstatt bei Bayonne. Er telefoniert lange rum und die meisten Reifenhändler haben bald schon Mittagspause, aber er schafft es dann doch zwei passende Reifen zu organisieren. Einen allein will er uns aus Sicherheitsgründen nicht verkaufen. Der ADAC bestätigt auch, dass das seine Richtigkeit hat.

Parallel telefonier ich schon mal mit ADAC wegen Kostenübernahme für das Abschleppen und mit der Versicherung wegen dem Schaden am Auto. Aber wahrscheinlich wird die Kasko das nicht übernehmen. Wie immer bei den Versicherungen... Gegen zwei fährt der Mechaniker los die Reifen holen und wir sind der Hoffnung voll, dass wir heute doch noch ein Stück weiterkommen.

Um 16.20Uhr ist alles erledigt und nachdem ein Haufen Geld den Besitzer gewechselt hat, können wir endlich weiter. Das Geld ist ja zum Glück nicht weg, es hat eben nur jemand anderes...

Wir schaffen es gerade noch bis etwas östlich von Bordeaux. Immerhin dann doch 275km Heute. Morgen wären es dann noch 860km bis Freiburg...

Wir standen die ganze Zeit mit einem kleinen Campingplatz etwas östlich Bordeaux per Mail in Kontakt und sie haben extra die Rezeption für uns ne halbe Stunde länger geöffnet. Mit meinen rudimentären Französischkenntnissen war das gar nicht so einfach. Wir sind die letzten km ziemlich schnell gefahren und erreichen den Campingplatz Bel-Air in Créon um 18.57, drei Minuten vor der Ausgangssperre und checken dort für 23,20Euro ein. Während bei der Werkstatt heute knapp 30Grad waren, sind hier abends noch 25Grad und wir können uns noch ein wenig draußen erholen und uns am Ruf des Kuckucks, der zu Hause erst Ende Mai auftaucht, erfreuen. War anstrengend heute.

Bis kurz nach neun konnten wir draußen sitzen und haben nur noch ein paar rohe Möhren mit Aioli und Chips gegessen.

29.3.: Wir mussten früh aufstehen und nach schnellem Frühstück sind wir zur Klinik gerollert. Wir waren rechtzeitig dort und es gab heute auch keine Warteschlange. In der Klinik  waren alle sehr freundlich und der Test hat reibungslos geklappt, war nur etwas unangenehm das Gestochere in beiden Nasenlöchern. Das ausgedruckte Ergebnis können wir morgen um halb neun abholen und bezahlen mussten wir 98 Euro pro Nase.

In der Nähe der Klinik befindet sich ein Mercadona, bei dem wir ordentlich für die Rückfahrt eingekauft haben.

Nachdem wir am Womo die Lebensmittel aus dem Roller ausgeladen haben, fahren wir mit ihm die 10km in die Altstadt. Da laufen wir so gut zwei Stunden durch die engen Gassen vorbei an vielen alten Gebäuden. Dann haben wir 25Grad erreicht und fahren wieder zurück. Wir machen auf halber Höhe des Berges nochmal kurz Stopp und wundern uns über einen Menschen, der in schwindelerregender Höhe auf einem Seil balanciert, welches mindestens 300Meter lang über eine Bucht gespannt ist. Wir hoffen nur, dass er irgendwie gesichert war...

Wir essen kurz etwas im Schatten und rollern dann 3km in die nächste Bucht westlich von uns. Nach Google-Maps war ich eigentlich von einem schönen Strand ausgegangen, aber der entpuppte sich dann als Fels- und Geröllstrand. Dafür waren kaum Menschen dort und wir konnten uns mit schönem Blick auf die Biscaya, ein wenig wehmütig, für die nächste Zeit vom Meer verabschieden.

Gegen drei bekommen wir eine SMS, dass das Testergebnis vorliegt und wir es online einsehen können. Also fahren wir gegen vier von der Bucht wieder ab und der Roller schafft, entgegen meiner Erwartung, den sehr steilen Weg mit uns beiden als Gepäck, ohne Probleme. Ganz schön Power das Gefährt.

Wir loggen uns bei der Klinik ein und zum Glück sind beide Tests negativ. Und zu unserer Freude steht dort 10.30Uhr als Testzeit drauf. Damit haben wir bis Mittwoch 10.30Uhr Zeit nach Deutschland einzureisen, ohne einen neuen Test zu benötigen. Das sollte, wenn alles gut läuft, zu schaffen sein.

Wieder am Platz werden der Roller und etliche andere Sachen wieder im Anhänger verstaut und soweit alles reisefertig gemacht.

Abens essen wir eine letzte Paella aus dem Mercadona und erstellen eine eidesstattliche Versicherung zum Gesundheitsstatus für die Einreise nach Frankreich. Das einheitliche Europa lässt grüßen... Zusätzlich basteln wir noch ein großes Schild für die Windschutzscheibe: Transit nach Deutschland. Mal sehen, ob das hilft.

28.3.: Mit der Zeitumstellung haben wir etwas länger geschlafen heut. Nach dem Frühstück fahren wir um kurz vor elf los. Die steile Abfahrt vom Campingplatz haben wir gut bewältigt. Danach fahren wir eine schmale und sehr kurvenreiche Straße die Küste entlang. Wir kommen schlecht voran, da die Straße voll mit Radfahrern und Fußgängern ist. Nervt auf der schmalen Straße ganz schön. Dann taucht auch noch so ein blödes Schild auf: Durchfahrt für Gespanne, die länger als 10m sind verboten. Wir sind ja nur 12m, also ignorieren wir das mal... Ein paar Orte weiter verstehen wir auch den Sinn, denn dort befindet sich eine ziemlich heftige Haarnadelkurve. Aber, wir kommen da ganz gut rum. Als wir so knapp 10km vor dem Ziel sind, taucht das nächste blöde Schild auf: Weiterfahrt für Wohnmobile und Gespanne verboten, wohl weil es sehr steil über einen Berg geht. Also nochmal einen Umweg von 8km über die mautpflichtige Autobahn. 1,93Euro waren gerade noch zu verkraften. Um 13.15Uhr erreichen wir nach nur 70km den Campingplatz Igeldo bei San Sebastian. Da ist die Rezeption geschlossen und wir brauchen ne ganze Weile, bis wir einen Menschen finden, der uns rein lässt. Endlich, denn mit 22Grad ist es ziemlich warm hier. Der Campingplatz ist ziemlich voll, aber zum Glück hauen die meisten um uns herum gegen 18Uhr ab. Die waren wohl alle nur übers Wochenende hier.

Wir packen den Roller aus und suchen erstmal die Testklinik für morgen. Zum Glück haben wir das gemacht, denn die war in einem Gewirr von vielen Kliniken nicht so leicht zu finden. Dann war sie aber leicht zu erkennen, da dort eine sehr lange Schlange von vermutlich LKW- Fahrern vor dem Eingang stand. Und wir mussten dahin auch eine für Mopeds verbotene Straße nehmen... Sind gespannt, ob das morgen alles klappt. Wir fahren anschließend weiter in die Stadt. Man kann sich kaum vorstellen, was am Stadtstrand, der berühmten Muschelbucht los ist: man kann den Strand vor lauter Menschen fast nicht sehen und auch rundherum ist alles wirklich schwarz vor Menschen. So schlimm, dass die Polizei mehrere Straßen sperren musste. Entsetzlich zu Coronazeiten... Wir halten es dort nicht lange aus und fahren zum zweiten Strand weiter. Auch da ist die Situation nicht besser. Also Rückzug, wir müssen ohnehin noch bis 18Uhr unsere Ausweise an der Rezeption abholen, da wir die morgen für den Test brauchen. Die Dame an der Rezeption ist schwer gestresst und dadurch ziemlich unfreundlich. Wir wollten eigentlich schon gleich bezahlen, was sie nicht wollte. Mal sehen, wie wir da weiter kommen, denn wir wollen Dienstag spätestens um acht los und die Rezeption öffnet erst um neun...

Zurück am Platz genießen wir noch die herrliche Sonne und freuen uns, dass der Platz auf einmal so schön leer ist.

Abends wollten wir um kurz nach sieben im Campingplatz Restaurant was essen, aber da gab es leider nichts mehr. Also koche ich schnell ein paar frische Ravioli mit Bonito-Tomatensoße. Waren auch lecker.

27.3.: Zu allem Überfluss hat das Kasperletheater in der Heimat nun Frankreich zum Hochrisikogebiet erklärt. Das wir genauso helfen die Pandemie zu bekämpfen wie das monatelange Schließen der Gastronomie und des Einzelhandels. Für uns bedeutet das, dass wir nach dem Test am Montag innerhalb von 48 Stunden nach Deutschland einreisen müssen. Mal sehen, ob wir das schaffen, da wir das Testergebnis wohl erst am Dienstag bekommen und man in Frankreich wegen der Ausgangssperre zwischen 19 und 6Uhr nicht fahren darf. Bleibt also spannend.

Nachdem es früh morgens noch etwas geregnet hat, beginnt der Tag mit Sonnenschein.

Als wir gestern angekommen sind, waren wir fast die einzigen hier auf dem Platz, es war herrlich ruhig und wir konnten uns den besten Platz aussuchen. Jedoch seit dem späten Nachmittag gestern und heute den ganzen Tag hat sich der Platz ziemlich gefüllt. Mit der Ruhe ist's vorbei und überall toben Kinder herum. Außerdem stehen wir neben einem Grillplatz, der uns auch noch mit Rauch belästigt. Insofern sind wir froh, dass es morgen weiter geht.

Nach dem Frühstück mache ich schnell ein paar Fotos mit der Drohne. Danach faulenzen wir den Tag in der Sonne vor dem Womo. Nachmittags machen wir einen längeren Spaziergang in der Nähe des Campingplatzes durch wunderschön blühende Frühlingswiesen. Allerdings meldet sich zum ersten Mal der Heuschnupfen mit juckenden Augen bei mir. Irgendwas ist ja immer...

Wir können dann noch bis kurz vor sieben draußen sitzen.

Abends holen wir auf die Schnelle nochmal zwei Burger, die sind lecker und wir sparen den Abwasch...

26.3.: Wenn alles gut läuft, sind wir heute in einer Woche wieder zu Hause...

Nachdem wir uns von den Bayern verabschiedet haben, fahren wir bei ganz leichtem Regen um 10.15Uhr los. Es geht an Santander und Bilbao vorbei über 200km bis zum Campinglatz Leagi in Lekeitio. Die letzten 50km gehen wieder durch harzähnliche Landschaft mit engen und steilen Straßen. Kurz vor Lekeitio will uns das Navi nach rechts in eine Straße schicken, die auf 2m Breite begrenzt ist. Also weiter Richtung Ort. Doch dort endet die Weiterfahrt für uns: für Wohnmobile und Gespanne über 10m Länge ist die Durchfahrt verboten. Später erkennen wir auch warum: es sind sehr enge Gassen im Ort. Also kurz die Route umplanen. Zum Glück gibt's eine Ortsumgehung, die uns dann doch zum Ziel bringt. Nach dem Ort müssen wir noch 2km einen Berg hinauf bis zum Campingplatz, den wir um 13.30Uhr erreichen. Wir waren uns da gar nicht sicher, ob das Womo das schafft, denn die letzten 400m hatten bis zu 21% Steigung. Ging aber relativ entspannt mit Schwung im zweiten Gang.

Nach kurzem Mittagessen gehen wir zu Fuß die 1,5km in die Stadt runter. War nicht so schön, weil wir auf der Straße gehen mussten. Dafür ist der Ort ganz hübsch an einem kleinen Hafen gelegen, an einer Flussmündung und kleinem Sandstrand. Zu unserer Verwunderung sehen wir im Hafen, praktisch mitten im Ort, einen Eisvogel. Der Ort selbst ist alt mit engen Gassen und einer sehr alten gothischen Kirche. Wie immer ist unsere Uhrzeit schlecht gewählt, denn die Geschäfte haben bis etwa 17Uhr geschlossen. Dafür gibt es sehr viele Kneipen (Tabernas), die alle innen ziemlich voll sind. Ob das bei Corona so richtig ist?

Wir sind jetzt übrigens im Baskenland. Die Sprache ist hier völlig anders, aber eine typische Baskenmütze haben wir bislang noch nicht gesehen. Nachdem wir den historischen Stadtkern weitgehend abgelaufen sind, machen wir uns an den mühevollen Rückweg, denn wir müssen auf kurzer Strecke 170 Höhenmeter überwinden. Aber zum Trost kämpft sich die Sonne langsam raus, als wir etwas erschöpft wieder am Womo ankommen.

Abends holen wir uns im Campingplatz Restaurant für zusammen 13Euro zwei wirklich leckere Burger mit Pommes und das i-Tüpfelchen war dabei eine selbstgemachte Aioli.

25.3.: Wir sind inzwischen insgesamt gut 5000km gefahren und 2000km haben wir noch vor uns.

Der Tag beginnt wolkenlos, aber mit 5Grad recht frisch. Den Plan mit dem Besuch der Picos de Europa mussten wir schweren Herzens verwerfen: einerseits hätten wir da mal eben eine Strecke von 300km fahren müssen und andererseits wären wir dann wieder nach Asturien gefahren, was im Moment nicht erlaubt ist.

Nach dem Frühstück mache ich ein paar Aufnahmen vom Platz mit der Drohne und dann radeln wir nach Comillas, um dort das Gaudi-Haus zu besichtigen. Um elf Uhr bekommen wir da eine Privatführung mit einer netten Spanierin. Allerdings auf Spanisch, aber Angie kann für mich alles super übersetzen. War sehr interessant und wir haben nur 7Euro pro Nase bezahlt. Das hat sich allemal gelohnt.

Anschließend kaufen wir beim Bäcker  noch Brot und Empanadas und radeln dann 8km einen wunderschönen Weg entlang der Küste Richtung Osten in die nächste Bucht. Eine kleine, nahezu menschenleere Bucht mit nur drei Häusern. Dort machen wir Picknick, bis die Sonne hinter Wolken verschwindet. Dadurch wird es sofort unangenehm kühl und wir radeln über sehr steile Wege zurück zum Campingplatz. Immer wieder ein Wunder, mit was für Steigungen die E-Bikes so fertig werden.

Am Platz kommt die Sonne wieder raus und es ist richtig schön warm. Wir essen ein Stück Kuchen und genießen die Wärme. Morgen geht's dann weiter Richtung Osten.

Abends spielt die Bayerin draußen mit ihrem Akkordeon und zieht etliche Briten an. Angie geht auch hin und klönt mit den Briten. Teilweise auch Musiker, die im Womo leben und umher reisen bzw. dauerhaft in Portugal leben. Morgen Abend wollen sie alle zusammen mit Musik ihre negativen Corona Tests feiern.

Nach den Empanadas und dem Kuchen essen wir Abends nur noch etwas Brot mit Rohkost und Käse.

24.3.: Nach einer ruhigen Nacht fahren wir um 10Uhr wieder los. Bei bewölktem Himmel fahren wir zügig die Nordküste entlang. Der Weg führt an ziemlich viel Industrie mit qualmenden Schornsteinen vorbei, bis die Landschaft am Beginn der Picos de Europa wieder richtig schön wird. Kurz danach verlassen wir nach 280km die Autobahn und fahren die paar Kilometer weiter bis zum Campingplatz El Helguero in Ruiloba, den wir um 13.30Uhr erreichen. Etwa 40km westlich von Santander. Der Platz hat wenigstens offen, befindet sich dafür aber nicht direkt am Meer. Und wir treffen dort die netten ehemaligen Lehrer aus Bayern, die wir schon in O Grove neben uns stehen hatten. Die hatten uns auch den Tipp mit diesem Platz hier gegeben.

Nach kurzer Mittagspause schwingen wir uns auf die Räder und fahren die 3km ans Meer. Dort ist aber nur eine kleine wenig ansprechende Bucht. Darum radeln wir noch 2km weiter Richtung Westen und entdecken dort das fantastische Seebad Comillas. Nicht nur, dass sich dort ein schnuckeliger kleiner Hafen und ein schöner Sandstrand befinden, dahinter entdecken wir einen uralten historischen Stadtkern mit Jugendstilvillen. Da steht auch ein berühmtes Haus, welches von Gaudi gestaltet wurde. Auf einem Hügel befindet sich zudem ein beeindruckendes palastartiges altes Gebäude, was wohl eine ehemalige Eliteuni war. Normalerweise kann man die wohl besichtigen, aber wegen Corona ist auch die geschlossen.

Wir werden hier zwei Nächte bleiben, denn Angie möchte gern noch das Gaudihaus besichtigen und wir wollen auch noch einen Ausflug in die Picos machen.

Abends haben wir im Restaurant auf dem Campingplatz Meeresfrüchte-Tapas mit Aioli gegessen.

23.3.: Wir sind relativ entsetzt über die sinnlosen Beschlüsse, die in Deutschland zum Thema Corona mal wieder so völlig außerparlamentarisch gefasst wurden. Wo soll das bloß noch hinführen? Zum Glück merkt man hier in Spanien fast nichts davon und die Infektionszahlen gehen weiter zurück.

Wir haben trotz der Nähe zur Straße gut geschlafen. Liegt wahrscheinlich an der Ausgangssperre, da Nachts eben kaum Autos fahren dürfen. Nach schöner Dusche und schnellem Frühstück fahren wir um 9.45Uhr los. Zunächst fahren wir nur die 3,5km zum Ende der Landzunge zum berühmten Faro Fisterra. Sehr schön und weit oben, allerdings ist es leider bewölkt. Dort fahren wir um 10.15Uhr wieder ab die 100km nach La Coruña. Die Route geht durch eine harzähnliche Landschaft und dauert wegen vieler Kreisel und Orte zweieinhalb. Allerdings machen wir auch noch nen längeren Einkaufsstopp bei einem Mercadona. La Coruña hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Eine riesige Stadt mit unendlich vielen Hochhäusern. Wir steuern mit unserem Gespann einen Stellplatz im Hafen an. Da kann  man aber leider nicht mal kurz parken. Stattdessen verhäddeln wir uns da in einer Sackgasse und ich habe alle Mühe, das Gespann da wieder rauszubekommen. Also, genug gesehen und es geht weiter Richtung Nordosten. Wieder durch recht bergiges Gelände und nach weiteren 150km erreichen wir um 15.30Uhr endlich wieder die Küste. Nun sind wir an der  Nordküste Spaniens angekommen, am äußersten Rand von Galicien. Hier ist der berühmte Playa de Las Catedrales, etwas östlich der Stadt Foz. Hier liegen  beeindruckende Felsen mit kathedralenähnlichen Höhlen im Wasser. Die werden von uns erstmal ausgiebig erkundschaftet. Und wir haben Glück, es befindet sich dort sogar ein kleiner Campingplatz. Der steht zwar in keiner App und öffnet wohl eigentlich erst in drei Tagen, aber wir dürfen dort für 30Euro inkl. Strom trotzdem übernachten. Und wir bekommen wieder einen super Platz ganz vorn mit Blick auf's Meer, so, wie sich das gehört.

Später fliege ich, trotz fehlender Sonne, noch eine Runde mit der Drohne, um ein paar Bilder zu machen.

Abends essen wir die zweite Hälfte vom Chorizo-Eintopf.

22.3.: Kurz vor Sonnenuntergang ist gestern Abend noch ein Hipster mit Frau und Zelt angereist. Und, obwohl der ganze Platz leer ist, musste der sich genau neben unserem Schlafzimmer installieren. Wahrscheinlich musste der für einen mehrstündigen Vortrag proben, denn die halbe Nacht hat er Monologe gehalten... Folglich musste ich hier zum ersten Mal mit Ohropax schlafen.

Nach dem wir schnell gefrühstückt haben und alles reisefertig gemacht haben, fahren wir um 9.45Uhr los Richtung Santiago de compostella. Während der Fahrt  bekommen wir eine Mail von der Klinik in San Sebastian. Es geht klar mit dem PCR-Test dort am nächsten Montag, allerdings schon um halb zehn. Damit haben wir schon mal eine Sorge weniger. Hoffentlich klappt das dann auch alles.

In Santiago kommen wir bei traumhaftem Wetter um 11.30Uhr an. Ich setze Angie in der Nähe der Kathedrale ab und warte etwas außerhalb der Stadt auf sie. Geht leider nicht anders. Ich nutze die Zeit, um zu tanken und einmal den Reifendruck, auch beim Anhänger, checken zu lassen. Überall war etwas wenig Luft drauf, hat sich also gelohnt und hat noch nicht mal was gekostet.

Angie erkundet währenddessen die Stadt und ich picke sie um kurz nach eins wieder auf. Die Kathedrale war teilweise verhüllt und eine große Baustelle. Aber rein konnte Angie trotzdem. Die Stadt mit ihren schmalen Gassen war schon beeindruckend. Und dank Corona war alles schön leer. Dank WhatsApp Livestandort haben wir uns zügig wieder gefunden.

Wir fahren auf direktem Weg wieder ans Meer bei Noia. Von dort aus fahren wir immer die Küste entlang nordwärts. Das Land ist tief durch fjordähnliche Meeresarme eingeschnitten und die Landschaft ist wunderschön. Mit den vielen  Brücken erinnert das eher ein Schweden oder Norwegen. Wir fahren durch viele kleine schöne Orte und entlang von traumhaften Buchten. Um 15Uhr erreichen wir Fisterra. Der Campingplatz ist, wie erwartet, geschlossen. Aber wir finden direkt im Ort einen schönen Wohnmobil-Stellplatz mit tollem Blick auf die Bucht.  Der hat zwar weder Dusche noch WC, aber wir haben ja alles an Bord. Und wir stehen hier wohl sicher und inklusive Strom kostet die Nacht 8Euro. Wir gehen gleich los und erkunden den kleinen Ort. Ist nicht so besonders, aber mit kleinem Hafen ganz nett. Das Wasser ist so glatt, dass wir sehr gut einen Delfin beobachten können. Wir kaufen noch kurz ein und gehen wieder zum Womo. Dort gibt's erstmal ein leckeres Stück Kuchen zur Stärkung. Auch von unserem Platz aus können wir den Delfin nochmal schön sehen. Da das Wetter noch so schön ist, gehen wir die 500m bis zur angrenzenden Bucht. Dort befindet sich ein langer schöner Sandstrand. Und, er ist so voll mit Muscheln und Schnecken, wie wir es bislang noch  nicht hatten. Da ist Angie in ihrem Element und ich fliege währenddessen eine Runde mit der Drohne und mache ein paar Fotos.

Nach dem Kuchen gibt es Abends nur noch etwas Brot mit Käse und Chips.

21.3.: Der Tag beginnt wieder traumhaft und mit etwas weniger Wind. Vor dem Frühstück muss ich online meine Fluglehrer-Dienste in Boberg eingetragen. Diesmal hat die Technik funktioniert und ich bekomme alle meine Wunschtermine. Mal sehen, ob Corona das alles so zulässt.

Wir frühstücken, wahrscheinlich das letzte Mal für die nächste Zeit, wieder herrlich in der Sonne. Nach dem Frühstück gehen wir den Platz bezahlen. Und, oh Wunder, mit Hilfe der ADAC Karte schaffen wir es den Preis pro Nacht, auch nachträglich für die ersten Tage, von 31 auf 27Euro pro Nacht zu senken.

Etwas wehmütig sind wir schon, denn auch hier hat es uns sehr gut gefallen. Drum hängen wir den letzten Tag so ab und packen und putzen nebenbei ein wenig. Erst am späteren Nachmittag machen wir einen längeren Strandspaziergang bei uns vor der Haustür. Der Platz hat sich wieder geleert und auch am Strand ist nicht mehr so viel los. Morgen geht's dann Richtung Santiago de compostella und weiter im Norden wieder ans Meer.

Abends kocht Angie endlich mal wieder den leckeren Chorizo-Eintopf. 

20.3.: Heute ist Frühlingsanfang! Hoffentlich merkt man davon in der Heimat auch etwas... Wir zumindest konnten, wenn auch etwas frisch, in der Sonne frühstücken. Danach radeln wir zum "Dia" um dort den Wochenendeinkauf zu tätigen. War wegen des Feiertages relativ voll. Und auf dem Rad war es ziemlich frisch und ich war heil froh ausnahmsweise mal eine lange Hose angezogen zu haben. Aber im Windschatten ist es angenehm. Nachmittags radeln wir in die Nordwestecke der Insel. Dort sind auch nette kleine Buchten und es blühen überall viele schöne Blumen. Eine ganze Wiese von weißen Callas fanden wir sehr beeindruckend. Allerdings war die Tour vom Wind her eine schlechte Idee. Es weht dort ein eisiger Wind und wir haben hier zu wenig an. Die kurze Hose war diesmal eine schlechte Wahl. Also geht's zurück zum Womo, wo wir uns in der Sonne mit einem Tee erstmal aufwärmen müssen.

Von unseren Nachbarn erfahren wir, dass man hier sogar in den Restaurants, auch draußen, nur mit Maske sitzen darf. Die darf nur zum Essen abgenommen werden. Da machen wir nicht mit und kochen lieber selbst. Heut Abend gibt's Nudeln mit Spinat.

Wie wir von den Nachbarn auch erfahren, sind in Asturien an der Nordküste aus Angst vor Corona wohl alle Campingplätze geschlossen. Ihr Schwiegersohn ist Spanier und der hat da wohl rumtelefoniert. Mal sehen, ob wir da eine Bleibe finden.

19.3.: Heute ist in Spanien Vatertag, das ist hier ein nationaler Feiertag. Deshalb haben die Geschäfte heute geschlossen. Interessant ist, dass, wenn ein solcher Feiertag hier auf das Wochenende fällt, er am nächsten Werktag nachgeholt wird. Gute Idee, finden wir. Und der Feiertag macht sich auch dadurch bemerkbar, dass sich der Campingplatz deutlich füllt.  Nun sind immerhin neun Plätze belegt und alles drängelt sich vorn am Wasser.

Der Morgen beginnt bedeckt und frisch. Erst nach dem Frühstück kommt die Sonne wieder länger raus. Dazu weht ein kühler Wind. So verbringen wir den Tag entspannt im Windschatten vor dem Womo und blicken auf das schöne Meer und befassen uns ein wenig mit der weiteren Reiseplanung. Das gestaltet sich nicht ganz einfach, da an der Nordküste von Spanien nur wenige Campingplätze geöffnet haben. Aber, wir werden schon irgendwo unterkommen...

Heute haben wir leider mal keine Delfine gesehen. Abends grillen wir Scampispieße und dazu gibt's den restlichen Kartoffelsalat und spanische Kartoffeln. Leider ist es Abends bewölkt und kühl, so dass wir im Womo essen müssen.

18.3.: Die Schönwetterperiode hält weiter an und wir können wieder in der Sonne frühstücken, auch wenn es etwas kühler ist als gestern. Danach radeln wir noch mal zum Westende der Insel, dorthin, wo die tollen Felsen sind. Wir unternehmen einen längeren Marsch durch eine wunderschöne Landschaft. Und neben den bizarren Felsen erfreuen wir uns an ziemlich großen Eidechsen (30cm), die hier überall faul auf den Steinen rumliegen. Und schöne Muscheln finden wir da auch noch. Der Himmel bewölkt sich etwas mit hoher Bewölkung, ist aber trotzdem herrlich warm.

Nachmittags genießen wir wieder den Ausblick und in einiger Entfernung kommt auch wieder eine Gruppe von sieben Delfinen vorbei.

Am Nachmittag versuchen wir in einer Poliklinik in San Sebastian einen Termin für einen PCR-Test am 29.3. zu bekommen. Mal sehen, ob das klappt, denn ohne den kommen wir wohl nicht nach Frankreich rein. Soll mal eben 98Euro pro Nase kosten der Spaß.

Abends hauen wir nochmal Würstchen auf den Grill, denn vom Kartoffelsalat ist noch genug übrig. Und wir können wieder bis kurz vor Sonnenuntergang draußen sitzen.

17.3.: Und wieder ist traumhaftes Wetter. Angie schaut vor dem Frühstück schon mal nach Muscheln und ich mache etwas Handwäsche und den Abwasch. Deshalb sind wir mit dem Frühstück ein bisschen später dran und können nach langer Zeit endlich mal draußen frühstücken. Herrlich. Wir überlegen beim Frühstück ernsthaft, ob wir den Spanienaufenthalt nicht doch noch verlängern sollten. Ein Anruf in der Wohnmobilwerkstatt macht diesen Gedanken aber schnell wieder zu nichte. Wir könnten den Termin auf frühestens Juli oder August verschieben, und dann hätte sich das mit der Garantie erledigt. Also, es bleibt nun definitiv dabei, dass wir Ostern zurückkommen.

Uns gefällt es  hier auf der Halbinsel inzwischen so gut und das Wetter ist so fantastisch, dass wir vom ursprünglichen Plan, heute schon weiter zu fahren, abrücken. Wir beschließen, dass es nun erst Montag weitergeht.

Nach dem Frühstück pflücke ich wieder Muscheln für Mittags. Mal sehen, ob die diesmal besser aufgehen...

Anschließend radeln wir nochmal in die Lanzadabucht und gehen an dem tollen Strand spazieren. Das Wasser ist so weit zurück, dass wir auf dem Meeresboden gehen können, fast wie Wattwandern. Mit den Dünen im Hintergrund und den singenden Feldlerchen erinnert es sehr an Dänemark.

Auf dem Rückweg gehen wir noch kurz einkaufen.

Die Muscheln gingen heute beim Kochen etwas besser auf als gestern, aber trotzdem bei weitem noch nicht alle. Den Nachmittag verbringen wir am Womo und genießen den tollen Meerblick und wir haben Glück, es kommen wieder ein paar Delfine vorbei.

Zum ersten Mal auf dieser Reise können wir heute sogar Abends draußen essen. Es gibt gegrillten Kalmar und Angie macht nen leckeren Kartoffelsalat dazu. Wir können wieder bis Sonnenuntergang draußen sitzen. So lieben wir das.

16.3.: Der Tag beginnt wieder wolkenlos und kühl. Nach dem Frühstück nutze ich das Niedrigwasser, um von den Felsen ein paar Miesmuscheln für heute Mittag zu pflücken. Da ist alles voll, auch wenn sie nicht so riesig sind. Angie sammelt währenddessen Muscheln und Schnecken am Strand. Mittags koche ich die Muscheln, bin aber etwas enttäuscht, da viele sich nicht öffnen. Vielleicht liegt es daran, dass ich beim Putzen ihre Verankerungsfäden (Byssus) abgerissen habe. Werde ich morgen nochmal probieren. Heute sind es sogar 22Grad und wir stellen die Papas auch wieder in die Sonne. Ging etwas besser als gestern mit dem Geschrei.

Obwohl das Wasser heute noch glatter ist als gestern, lassen sich nur wenige Delfine, und die auch nur in großer Entfernung, blicken. 

Nachmittags radeln wir zunächst zur Insel A Toxa, die man über eine alte Brücke von O Grove aus erreichen kann. Gewöhnungsbedürftig die galicischen Namen... In einer halben Stunde haben wir die Insel umrundet. Highlight war eine Kapelle, die außen komplett mit Jakobsmuscheln verziert war. Wie wir lesen, nicht nur verziert, sondern sie war undicht und wurde durch die schindelartige Anordnung der Muscheln erfolgreich abgedichtet.

Anschließend erkunden wir noch ein wenig die Nordküste von unserer Halbinsel im Bereich hinter O Grove.

Wir können wieder bis Sonnenuntergang draußen sitzen und Abends gibt's nochmal Tapas. 

15.3.: Morgens sind nur fünf Grad, dafür ist der Himmel komplett wolkenlos. Nach dem Frühstück radle ich allein die 5km zum Einkaufen. Angie möchte lieber noch ihr Auge schonen. Zurück am Platz wird es richtig schön warm, so können wir die Papas mal wieder in die Sonne stellen und ich mache den Käfig gründlich sauber. Und geduscht werden die beiden auch gleich mit. Leider können wir sie nicht so lange draußen lassen, weil sie das Schreien anfangen. Irgendwas passt ihnen da wohl nicht. Während wir so rumputzen sehe ich auf dem Meer plötzlich mehrer Delfine, gar nicht weit weg. Zwei von ihnen springen sogar mehrmals parallel komplett aus dem Wasser. Wirklich beeindruckend und gut zu sehen. Wir sind begeistert. Es ist nur wenig Wind und das Meer ist schön glatt, dadurch konnten wir sie besonders gut sehen.

Mittags wird nach langer Zeit mal wieder die 20-Grad-Marke geknackt, so dass wir sogar die Markise ausfahren müssen. Richtig Sommer auf einmal.

Wir genießen die Sonne und den tollen Blick auf's Meer. Am Nachmittag kommt nochmal eine Gruppe von etwa 20 Delfinen vorbei und Abends sogar noch einmal. Da versuche ich die Delfine mit der Drohne zu verfolgen, aber leider waren sie zu weit weg. Das werde ich morgen nochmal versuchen, wenn sie hoffentlich etwas dichter dran sind.

Wir können fast bis zum Sonnenuntergang draußen sitzen. Herrlich.

Abends essen wir mal wieder verschiedene Tapas.

14.3.: Endlich beginnt der Tag mal sonnig, aber zunächst noch frisch. Eigentlich sollten ab 10Uhr online die Fluglehrerdienste in Boberg eingetragen werden, aber auch da gibt es mal wieder Serverprobleme... Klappt in Deutschland eigentlich überhaupt noch irgendetwas? Mit Sorge beobachten wir die Corona-Entwicklung in Deutschland und den Umgang der Regierung damit. Während hier die Inzidenzen täglich deutlich fallen, ist in der Heimat genau das Gegenteil der Fall. Vielleicht sollten die Verantwortlichen mal ihre Strategie überdenken... Eigentlich sollten wir uns dem Desaster in der Heimat entziehen und noch viel länger hier unten verweilen.

Nach  dem Frühstück kommt der Platzopa vorbei und möchte schon mal kassieren für die fünf Tage, die wir hier bleiben wollen. 31Euro pro Nacht ist für spanische  Verhältnisse ein sportlicher Preis. Aber dafür stehen wir sehr schön und blockieren mit unserem ganzen Gelumpe auch eineinhalb Plätze. Der Opa schenkt uns eine Flasche Wein aus der Region und Angie freut sich, dass sie mit ihm spanisch sabbeln kann. Also, alles gut.

Anschließend radeln wir die 4km zum Westende der Insel, vorbei an einem kleinen Sportboothafen. Am Westzipfel befinden sich atemberaubende Felsformationen und tolle Wege auf Holzbohlen die Küste entlang. Nur leider war es dort, weil Sonntag ist, mal wieder sehr voll. Also müssen wir da die nächsten Tage nochmal hin.

Mittags ist es vorübergehend bewölkt, wird danach aber schnell wieder schön und wir können die ganze Zeit draußen sein. Nachmittags kommunizieren wir mit den Leinerts, unseren lieben Housesittern. Es ist alles okay, außer dass es im Suzuki wohl einen Wassereinbruch gegeben hat, leider auch schon mit Schimmelbildung. Irgendwas ist ja immer...

Später machen wir noch einen schönen Strandspaziergang auf der Verbindung zum Festland. Dort befindet sich ein sehr schöner Sandstrand mit anschließender Dünenlandschaft, die ein wenig an Dänemark erinnert.

Heute sind noch etwas ältere Bayern mit einem Puck angekommen, die sich prompt auch in die erste Reihe gestellt haben. Aber etwas Platz ist ja noch. Drei Plätze belegt bislang.

Bis sieben können wir noch draußen sitzen und Abends grillen wir nochmal: das letzte Stück Fleisch von unserem Lieblingsschlachter aus Aumühle.

13.3: Entgegen aller Vorhersagen beginnt der Tag mal wieder mit Regen. Der ist aber zum Glück gegen 10 vorbei und wir radeln 6km quer über die Halbinsel zum Hauptort "O Grove" um dort einzukaufen. Alles ganz nett, macht aber auch einen etwas heruntergekommenen Eindruck. Es gibt einen kleinen Hafen und eine vorgelagerte Insel, die man über eine uralte Brücke erreichen kann. Das machen wir an einem der nächsten Tage. Wir erledigen beim Eroski unseren Wochenendeinkauf und radeln dann auf der anderen Seite der Halbinsel wieder zurück. Alles ganz überschaubar, aber es gibt bestimmt noch einiges zu entdecken.

Mittags kommt dann endlich die Sonne richtig raus und es ist herrlich warm. Wir verbringen den Tag vorm Womo und erfreuen uns am tollen Meerblick auf die vorgelagerten Inseln. Angie schont ein wenig ihr Auge und ich tausche beim Anhänger eine Glühlampe und muss wieder mal Sand zum Einstreuen in den Papakäfig herstellen. So gibt es immer etwas zu tun ...

Abends grillen wir nach langer Zeit mal wieder. Es kommen die letzten Boltenhagener Thüringer und Maiskolben auf das Rost.  Dazu gibt es den leckeren Brokkolisalat mit Knobidressing.

12.3.: Trotz der Nähe zur Autobahn war die Nacht absolut ruhig und wir haben gut geschlafen. Zum Glück ist Angies Auge nun etwas besser und wir können uns den Weg zum Arzt erstmal sparen. Nach kurzem Frühstück fahren wir um 9.45 los. Nachdem wir gestern knapp 600km abgerissen haben, liegen heute noch 450km an, um endlich wieder ans Meer zu kommen. Wir fahren durch wunderschöne Landschaften. Beim ersten Stück befindet sich auf nahezu jedem Strommast ein Storchennest. Später dann auf jeder Kirche, oftmals sogar mehrere. Teilweise erinnert die wasserreiche Landschaft an Schweden, später in den Bergen auch an Österreich und den Harz. In den höheren Bergen erleben wir sogar leichten Schneefall, der aber nicht am Boden liegen bleibt. Gegen halb vier erreichen wir dann das ersehnte Meer und kurze Zeit später den Campingplatz auf einer Halbinsel in San Vicente do mar. Das liegt ganz grob zwischen Vigo und Santiago di compostella. Auf einem ganz kleinen familiären Campingplatz empfängt uns ein ganz netter etwa 120-jähriger Mann. Nachdem  er von uns beiden mit einem Fernthermometer die Temperatur gemessen hat, zeigt er uns in aller Ruhe alles auf dem Platz. Außer uns ist nur noch ein junges Pärchen aus Bayern da und wir bekommen einen fantastischen Platz direkt vorn am Wasser, so wie wir es lieben. Das Wetter ist so schön, dass wir endlich mal wieder die Papas in die Sonne stellen können. Da es auch noch nahezu windstill ist, fliege ich noch eine Runde mit der Drohne, um ein paar schöne Fotos zu machen. Wirklich eine super Location hier und wir sind sehr zufrieden. Später machen wir noch einen kleinen Strandspaziergang. Hier liegen zwar viele Muscheln, aber keine schönen. Und bis sieben können wir noch in kurzer Hose draußen sitzen.

Abends gibt's nochmal das gleiche wie gestern zu essen.

11.3.: Nach zügigem Frühstück Abfahrt um 9.20. Etwas wehmütig nehmen wir Abschied vom Meer in Südspanien. Wir kommen gut voran. Etwa 100km nördlich von Sevilla war mal wieder eine große Kontrolle der Guardia Civil. Die haben diesmal die Autobahn komplett dicht gemacht und richtig Barrieren mit ihren Fahrzeugen errichtet. Schon beängstigend, wenn die da mit der Maschinenpistole im Anschlag stehen und darüber ein Hubschrauber kreist. Aber die suchten wohl nach Drogen, denn sie hatten Hunde dabei und nahmen einige Autos ziemlich auseinander. Wir wurden zum Glück durchgewunken und an der Ausfahrt stand einer mit nem Nagelband in der Hand.

Wir sehen auf der Fahrt viele Störche und Greifvögel, jedoch nicht ein einziges Wohnmobil und auch kein deutsches Auto. Die Fahrt geht durch wunderschöne bergige Landschaft. Ich melde uns beim Campingplatz für 16Uhr an. Das hätte ich mal besser nicht tun sollen: gegen 15Uhr gibt es in voller Fahrt einen lauten Knall und es vibriert dann ordentlich. Es ist hinten rechts am Womo der Reifen geplatzt. Sch... Noch während ich den Notruf beim ADAC absetze, kommt ein Fahrzeug der Autobahnmeisterei und sichert uns ab. Hilfe soll innerhalb einer Stunde da sein. Sind gespannt, wie sich das entwickelt. Zum Glück scheint zumindest am Womo soweit alles heil zu sein. Immerhin etwas. Die Kommunikation mit dem ADAC ist wie immer großartig. Abschleppen ist ein größeres Problem, da der Überstand vom Womo hinten zu groß ist. Da müsste ein Spezialabschlepper angefordert werden. Alternative ist, es kommt einer aus einer Reifenwerkstatt in der Nähe und bringt ein neues Komplettrad auf neuer Felge mit und wechselt das hier vor Ort aus. Das wäre wohl die schnellste Lösung und der soll so gegen 18Uhr hier sein. Wir sind weiter gespannt. Um 10 nach sechs kam dann endlich das gelbe     Werkstattauto. Der Reifen passte zum Glück von der Lochanzahl und es dauerte gut 20min, da war der neue Reifen drauf. Zum großen Glück ist am Womo weiter nichts kaputt gegangen. Wir zahlen 240Euro für Reifen und gebrauchte Felge, die Anfahrt übernimmt der ADAC. Nachdem die Formalitäten erledigt sind, können wir um 18.45 endlich weiter fahren. Schon großartig, wie der ADAC das alles so managed. Wir haben noch gut 100km vor uns und erreichen den kleinen Campingplatz Olimpia bei Salamanca um 20Uhr. Leider schon im Dunklen. Aber wir standen die ganze Zeit mit dem Betreiber in Kontakt und er hat für uns das Tor offen gelassen. Und wir sind die einzigen auf dem Platz. Ich koche noch schnell frische Teigtaschen mit Bonito-Tomatensoße. 

Leider macht Angies Auge immer noch Probleme und wir müssen wohl morgen einen Arzt aufsuchen. Wäre ja sonst auch langweilig. Müde fallen wir zeitig ins Bett.

10.3.: Nach einer wieder kühlen Nacht empfängt uns wieder ein strahlend blauer Tag. Angie hat seit gestern irgendwie ein Sandkorn im Auge. Wir spülen es ordentlich mit Kontaktlinsenflüssigkeit und Wasser, wodurch es etwas besser wird. Auge ist wohl ziemlich gereizt vom Reiben...

So gehe ich schnell alleine einkaufen und danach geht's an den Strand. Traumhaftes Wetter und ich gehe eine lange Runde paddeln, bis zum Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von Puerto Sherry. Macht Spaß heute, denn es ist schön warm und das Wasser ist bei nahezu Windstille schön glatt. Nur beim wieder Anlanden erwischt mich eine Welle von hinten, so dass ich ins Wasser plumpse.  Macht nichts, ich war eh durchgeschwitzt... Und anschließend gehe ich auch so noch mal kurz baden.

Mittags essen wir nochmal in dem netten Restaurant direkt am Wasser, wo wir vor ein paar Tagen schon mal waren. Angie isst eine Wok-Scampi-Pfanne mit Gemüse und Glasnudeln und ich nehme die  Spezialität des Hauses:  mediterranes Käsefondue in einem Brotleib. Das essen hier die meisten und es war auch recht lecker.

Wieder am Platz werden die Papas mal wieder in der Sonne geduscht und dann packen wir alles zusammen. In den nächsten zwei Tagen wollen wir die gut 1000km Richtung Norden, sozusagen einmal um Portugal rum, bis an die Nordwestküste Spaniens fahren. Das heißt morgen gut 600km bis in die Nähe von Salamanca und Freitag dann denn Rest bis ans Meer.

Abendessen fällt wieder aus...

9.3.: Die Nacht war mit einstelligen Temperaturen recht frisch, dafür beginnt der Tag mit wolkenlosem Himmel. Nach dem Frühstück radeln wir zum Einkaufen in  den Ort und wir wollen uns für morgen in der berühmten Bodega von Osborne zur Führung mit Sherryprobe anmelden. Aber es kommt anders als geplant und der Spanier, der aussieht wie Comedian Bastian Pastewka, bittet uns sofort herein. Er spricht gut deutsch und wir beide  bekommen für 15Euro pro Nase eine gut einstündige sehr interessante Privatführung durch die Keller mit den vielen Eichenfässern. Es riecht dort so schön nach Sherry, dass wir uns schon auf die anschließende Verköstigung freuen. Sehr professionell bekommen wir dort jeder 4 Sherry und einen Wermut mit Chips und Erdnüssen zum Probieren serviert. Schmeckte alles echt gut und wir haben echt ne Menge gelernt. Da ich, wie so oft, Angies Reste mittrinken musste, sind wir beide um kurz nach zwölf schon leicht angetüddelt. Wir kaufen noch ordentlich im dazugehörigen Shop ein und der restliche Einkauf fällt dann lieber aus...

Bei traumhaftem Wetter erholen wir uns erstmal ne Runde am Strand. Am Nachmittag gehen wir in das "Hippie" beim Campingplatz zum Essen. Hat uns auch gut gefallen. Es gab ein leckeres paellaähnliches Gericht aus einem Tontopf mit Reis und Meeresfrüchten. Das war wieder so reichlich, dass wir uns das Abendessen sparen können. Bis halb sieben können wir noch draußen sitzen und das schöne Wetter genießen.

8.3.: Endlich beginnt der Tag mal trocken, wenn auch zunächst bewölkt. Gegen halb elf schwingen wir uns auf den Roller, um nach Cadiz, der ältesten Stadt der iberischen Halbinsel, zu fahren. Der Weg dorthin gestaltet sich etwas schwierig. Die moderne große Brücke, die im Übrigen die längste Spaniens ist, ist für Roller und andere langsame Fahrzeuge gesperrt. Also wollen wir die etwas weiter südlich gelegene alte Klappbrücke nehmen. Irgendwie haut das mit Google-Maps nicht so richtig hin und plötzlich sind wir dann doch auf der modernen Brücke... Beeindruckendes Bauwerk und es hat auch niemand unseren Fehler bemerkt. Vorher sind wir auch ein längeres Stück autobahnähnliche Straße gefahren, wo auch nicht ganz klar war, ob wir die nutzen durften... Außerdem ist unser Versicherungskennzeichen abgelaufen, hat aber bislang auch keiner gemerkt. Das neue und die neuen Papiere haben wir aber als Foto dabei.

Wir wollen ganz in den Norden in die Altstadt und es ist gar nicht so leicht für den Roller einen Parkplatz zu bekommen. Wir haben noch nie so viele Mopeds gesehen, wie hier. Das liegt wohl daran, dass es für Autos nur sehr wenige Parkplätze gibt. Schließlich finden wir aber doch noch einen Platz. Für mich war die Fahrt in kurzer Hose ganz schön frisch und wir müssen uns beide erstmal ein wenig aufwärmen.

Der Weg durch die Stadt führte uns am Hafen an der zweitlängsten Privatyacht der Welt vorbei. Sie gehört dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate und ist 180m lang. Ganz schön groß.

Wir schlendern durch die schönen engen Gassen der Altstadt, vorbei an alten Gebäuden, Kirchen und einem großen Dom. Mittags suchen wir uns ein nettes Restaurant, wo wir direkt an der großen Markthalle draußen in der Sonne sitzen können. Hier gibt es ein sehr leckeres und reichhaltiges 3-Gänge-Menü inklusive Brot, Oliven und Getränk für schlappe 9Euro. Sensationell!

Es ist schon relativ spät und wir machen uns wieder auf den Heimweg. Nachdem wir uns noch zweimal etwas verfahren haben, erreichen wir das Womo gegen halb fünf und können uns dort noch ein wenig in der Sonne von der Fahrt erholen.  Unser Fazit ist: Cadiz ist wirklich eine sehr schöne Stadt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Nach dem vorzüglichen Essen fällt das Abendessen heute aus.

7.3.: Und wieder beginnt der Tag mit etwas Regen. Zum Glück hört der aber bald nach dem Frühstück auf und auch die Sonne quält sich ein wenig heraus. Beim Abwaschen rede ich mit einem Deutschen aus der Freiburger Ecke. Der ist auch schon Rentner und erzählt, dass er und seine Frau vor drei Jahren ihre Wohnung in Deutschland aufgegeben haben und seit dem nur noch im Wohnmobil leben. Und sie sind schon seit vier Monaten auf diesem Platz hier...

Wir fahren mit den Rädern durch den Ort eine ganze Weile am Fluss entlang, bis wir ihn über eine Fußgängerbrücke überqueren können. Ziel ist die etwas weiter östlich gelegene Bucht Playa de Valdelagrana. Wie auf dem Foto mit Angie zu sehen, ist der erste Teil mit seinen hohen Häusern sehr häßlich. Aber der Strand ist schön und breit. Es ist Sonntag und nicht nur die Promenade ist sehr voll mit Menschen, denn auch Wasser stehen wie üblich sehr viele Angler. Als wir ein Stück weiter die Häuserburgen hinter uns lassen, wird die Bucht doch noch ganz schön. Feiner Sandstrand mit sehr vielen Muscheln und dahinter ein breites Dünenschutzgebiet. Aber auch hier gehen, trotz des nur mittelmäßigen Wetters, ziemlich viele Menschen spazieren. Und fast alle mit Maske. Es ziehen gewittrige Wolken auf und wir machen uns lieber auf den Rückweg. Im Ort regnet es sogar ein paar Tropfen. Anschließend kommt aber mehr und mehr die Sonne raus. So gehen wir direkt nochmal bei uns an den Strand und ich nehme auch das SUP mit, da es relativ windstill ist heute. So gehe ich auch gleich, wie üblich mit T-Shirt und Sonnebrille (am Band), auf das Wasser. Meist sind heute nur kleine Wellen, aber ab und zu gibt's auch mal ne ziemlich große. Eine solche erwischt mich auch kurz nach dem Lospaddeln, so dass ich kopfüber ins Wasser falle. Das erste Mal mit diesem SUP. Zum Glück war das Wasser nicht so kalt und ich kann anschließend noch ein wenig weiter paddeln. Macht aber wegen zunehmendem Wind auch nicht so viel Spaß. Wir können dann noch ein wenig zum Aufwärmen in der Sonne sitzen. Der Himmel wird immer mehr blau und nur noch im Hinterland sind ein paar Gewittertürme zu sehen.

Nach der späten Mittagspause in der Sonne radeln wir nochmal zum Puerto Sherry, denn wir sehen von dort aus immer wieder einzelne Windsurfer losfahren. Nach einigem Suchen finden wir auch den Eingang in den Hafen. Die Surferbucht wird zu recht Playa asfaltica genannt: eine riesige Asphaltrampe dient als Wasserzugang für Surfer und Segler. Am Rand befinden sich kleine Kunstrasenstücke, um dort das Material aufzubauen. Und die Wasserfläche ist an beiden Seiten durch Steinmolen begrenzt. Es bleibt nur ein kleiner Durchlass, durch den alle rein und raus müssen. Die ansässige Surfschule schleppt wohl ihre Schüler mit Motorbooten zum freien Wasser. Scheint alles auch irgendwie zu funktionieren und sie haben keine Probleme mit Sand in ihrem Material. Von weither konnte man hier immer ein Gebäude erkennen, was an die Oper von Sydney erinnert. Bei näherer Betrachtung ist das wohl nur ein riesiger Sonnenschutz aus Beton.

Zurück am Womo können wir noch bis halb sieben sehr schön in der Sonne sitzen.

Abends gibt's die zweite Hälfte vom Chorizo-Eintopf.

6.3.: Gestern waren wir genau drei Monate unterwegs und wir fühlen uns immer noch sehr wohl und sind uns sicher, dass es die absolut richtige Entscheidung war, hier in Spanien zu überwintern. Bloß schade, dass wir das wohl erst im Rentenalter wieder erleben können...

Der Morgen beginnt in vornehmem grau und schon während des Frühstücks beginnt es leicht zu regnen. Ist wohl der Tag, um ein wenig die weitere Route zu planen. Wahrscheinlich müssen wir nun doch schon Anfang April zurück kommen, denn möglicherweise müssen wir ja zu hause zehn Tage in Quarantäne und dann würde das mit dem Werkstatttermin am 14.4. eng werden.

Wir bleiben hier noch bis Donnerstag und versuchen dann in zwei Tagen die etwa 1000km um Portugal herum nach Nordwestspanien zu fahren.

In einer kurzen Regenpause schaffen wir es Mittags immerhin mal den sehr großen Campingplatz abzulaufen. Es gibt auch einen großen Swimmingpool, allerdings ist der geschlossen.

Den restlichen Tag hört der Regen leider nicht mehr auf. So kann ich am Nachmittag eineinhalb Stunden an einem Online-Briefing zu den geänderten Lufträumen in Boberg teilnehmen.

Abends kocht Angie endlich mal wieder den leckeren Chorizo-Eintopf. 

5.3.: Am frühen Morgen setzt langanhaltender Regen ein und wie es im Moment aussieht, haben wir es wohl für zwei Tage mit recht schlechtem Wetter zu tun. Bleibt nur zu hoffen, dass die Vorhersage, wie so oft, nicht stimmt.

Im Internet lesen wir, dass die aktuelle 7-Tage-Inzidenz in Andalusien nur noch bei 50 liegt und die Entwicklung in Spanien insgesamt besser verläuft als in Deutschland. Und das bei weit weniger, bzw. anderen, Einschränkungen als in der Heimat... Da sollte sich Deutschland wohl mal was abgucken.

Am späten Vormittag hört es auf zu regnen und die Sonne kommt raus. Da zunächst auch kaum Wind ist, drehe ich ne Runde mit der Drohne und mache ein paar Fotos. Anschließend radle ich kurz zum Einkaufen und Angie geht schon mal zum Strand. Ich folge ihr etwas später. Mittags essen wir eine Hähnchenempanada. Die ist so reichlich, dass wir heut Abend nicht mehr kochen müssen.

Nachmittags gehen wir nochmal an den Strand und ich nehme auf meinem kleinen Rollwagen das SUP mit. Endlich mal wieder paddeln, auch wenn es aufgrund der Wellen nicht ganz so viel Spaß macht. Aber ich wollte mal checken, ob die Bucht surftauglich ist. Und ja, es sieht ganz gut aus. Angie geht währenddessen am Strand spazieren.

Gegen fünf sind wir zurück am Womo und es gibt Tee und einen Nata für jeden. Wir können noch sehr schön in der Sonne sitzen und freuen uns, dass die Wettervorhersage mal wieder so gar nicht gestimmt hat.

Abends essen wir nur ein paar Oliven mit Kräckern und Avocado.

4.3.: Entgegen unseren  Befürchtungen war die Nacht absolut ruhig und wir haben sehr gut geschlafen. Nach dem Frühstück radeln wir nach Osten in den Hafen von Santa Maria. Der liegt an einem Fluss, ist aber eher unbedeutend. Wir informieren uns aber schon mal über die Fähre nach Cadiz. Ist wohl die beste Möglichkeit, von hier aus da hin zu kommen.

Anschließend spazieren wir ausgiebig durch die Stadt, allerdings ist es dort relativ voll. Zunächst  besuchen wir das alte Kastell und dann die Basilika. Lustig, dass bei beiden auf  viele Vorsprüngen Störche stehen oder sich deren Nester befinden. Schon komisch, so mitten in der Stadt. Wir schlendern durch die engen Gassen und durch eine große Markthalle, in der wir für nur 3 Euro eine ganze Menge verschiedene Oliven kaufen. Die Stadt ist so ganz nett, macht aber einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Wir gehen noch kurz im Mercadona einkaufen und dann gehen wir noch an den Strand, da die Sonne so schön scheint. Zum Sitzen fliegt leider zu viel Sand, also sammeln wir ein wenig Müll und Muscheln.

Gegen halb drei radeln wir zu einem der netten Restaurants von gestern am Porto  Sherry, westlich von uns. Dort liegt heute eine 60Meter Yacht von einem schweizer Milliardär im Hafen.

Wir essen im "Crefondue", wo wir direkt am Wasser mit Blick auf Cadiz sitzen können. Herrlich. Es gibt ein 3-Gänge-Menü für 12,50Euro pro Nase, inklusive Getränk. Das Essen war wirklich gut und wir haben keine Ahnung, wie sich das rechnen kann. Auf dem Rückweg schauen wir noch kurz beim kleinen Leuchtturm im Hafen vorbei. Ist aber ziemlich kühl, also geht's schnell wieder zurück. Im Windschatten vom Womo könnnen wir dort noch bis nach sechs in der Sonne sitzen.

Am Abend gibt's nur ein paar Oliven, denn das Mittagessen war gut und reichlich.

3.3.: Um halb neun haben wir erstmal den Hippie verabschiedet und ne knappe Stunde später die Schweizerinnen, die erst noch ihr Auto auf den Anhänger verladen mussten. Nachdem wir die restlichen Sachen eingepackt haben, fahren wir um 10.15 los. Je weiter wir nach Westen kommen, desto  besser wird das Wetter. Als wir uns der Bucht von Cadiz nähern, endet die bergige Landschaft. Um die Bucht herum befinden sich viele Salinen und dort befinden sich jede Menge Flamingos. Die Landschaft erinnert ein wenig an die Camargue. Wir erreichen den Campingplatz Las Dunas in el puerto de Santa Maria, gegenüber von Cadiz, um 11.30. Der große Campinglatz grenzt leider nicht direkt an das Meer und liegt zwischen einer Straße und einer Wohnsiedlung. Dafür ist er nicht besonders voll und wir finden ein ganz nettes Plätzchen. Wir machen erstmal einen kleinen Erkundungsrundgang an den Strand. Der ist sehr breit mit einzelnen Palmenoasen und man hat gegenüber Blick auf Cadiz und eine riesige Brücke, die Cadiz mit dem Festland verbindet. Der Strand ist zwar riesig, aber nicht so besonders schön, da er links und rechts schon  bald durch Bebauung  begrenzt wird. Und der Blick auf die Hafenanlagen von Cadiz ist auch nicht so berauschend... Mittags ist es so schön warm, dass wir, nachdem wir zwei Stück Tortilla verspeist haben, draußen endlich mal wieder die Papas duschen können. Das war schon überfällig. Und wir stellen fest, dass wir auf dem Platz sehr gutes WLAN haben. Schon mal was. Wir fahren mit den Rädern auf überwiegend tollen Radwegen mehr oder weniger die Küste entlang etwa 10km Richtung Westen, bis wir deutlich den Militärhafen von Rota erkennen können. Da ist wohl alles fest in amerikanischer Hand und ne große Airbase gibt's da auch. Unterwegs finden wir, gar nicht weit entfernt von unserem Platz, ganz tolle Buchten und interessante Restaurants direkt am Wasser. Also, wir haben es hier, bis auf den fehlenden Meerblick, auch wieder ganz gut getroffen und man kann hier in der Umgebung wohl sehr viel unternehmen. Surfen ist wahrscheinlich auch wieder eher ungünstig, da der Strand für das ganze Equipment relativ weit weg ist, mal sehen.

Auf dem Rückweg stoppen wir noch kurz beim Mercadona, der gleich um die Ecke vom Campingplatz ist, und bringen uns etwas Kuchen mit, den wir sogleich im Windschatten vom Womo verspeisen. Abends essen wir nochmal frische Ravioli in Bonitosauce.

2.3.: Entgegen der Vorhersage ist es bedeckt. Eigentlich soll der Himmel heute wolkenlos sein. Deshalb mach ich  morgens auch noch mal ne Waschmaschine. Vor dem Frühstück hängen wir alles schön draußen auf. Als wir gemütlich beim Frühstück sitzen, fängt es ordentlich zu regnen an. Na toll, Wäsche reinholen hilft auch nicht mehr. Aber, danach entwickelte es sich gut mit Sonne und etwas Wind, so dass die Wäsche bis zum Abend doch noch trocken wird.

Anschließend rollern wir zunächst in die Stadt zum Einkaufen. Asiashop und Mercadona sind angesagt. Danach machen wir mit dem Roller einen großen Ausflug in die Berge. Auf dem ersten Stück, was eigentlich eine Abkürzung sein soll, werden wir und der Roller vor große Herausforderungen gestellt: unbefestigte, steinige, steile und zum Teil matschige Wege kosten uns viel Zeit. Dafür ist die Strecke sehr schön mit vielen Tieren (Rinder, Esel, Hühner und Gänse) beiderseits vom Weg. Ziel sollte eigentlich ein schöner Stausee oben in den Bergen sein. Am Ziel sind aber irgendwie alle Wege gesperrt und wir brauchen lange, bis wir endlich einen Fußweg zum See finden. Er ist ganz schön gelegen, allerdings befinden sich in der näheren Umgebung sehr viele Windkraftanlagen, die das Bild ein wenig stören. Eigentlich wollten wir in den Bergen im Ort Facinas essen gehen, das haben uns mehrere Leute empfohlen. Aber die Ungunst will, dass da heute Ruhetag ist. Und das zweite Restaurant im Ort ist auch geschlossen. So rollern wir den weiten Weg wieder aus den Bergen raus  nach Paloma Baja , in das schöne Restaurant Justito de copas mit dem tollen Blick, wo wir neulich schon mal waren. Der Koch zeigt seine frischen Fische von "vor der Haustür". Angie nimmt einen "Sargo capote", eine Brassenart und ich einen Pulpo (großen Tintenfischarm mit ordentlich Saugnäpfen).  Dazu ein Gläschen Wein und den leckeren Tomatenthunfischsalat. Angie nimmt noch nen Espresso, in den sie den ausgegeben Bayleys kippt. Schmeckt richtig lecker. Wieder zurück am Platz fangen wir schon mal an ein wenig einzupacken, denn morgen wollen wir ja weiter. Ich hab heut morgen schon bezahlt, mit knapp 18Euro pro Nacht auch noch recht günstig.

Bis acht stehen wir noch wie üblich mit der Schweizerin, einer Freundin von ihr und dem Hippie bei einem Getränk und betrachten den mal wieder nicht vorhandenen Sonnenuntergang.

Abendessen fällt aus, da wir heute Nachmittag im Restaurant reichlich gegessen haben.

1.3.: Morgens abermals bedeckt und windig. Da es noch trocken ist, machen wir einen langen Strandspaziergang in Valdevaqueros. Zu unserer großen Überraschung sehen wir dort eine etwas ältere Frau, die wir sonst jedes Jahr in Hvide Sande treffen. Die ist sehr auffällig durch ihre Frisur: an den Seiten kurz rasiert und oben drauf etwas länger mit Dutt. Die obere Partie ist dabei leuchtend rot gefärbt. Sie hatte wie üblich ihren langhaarigen Partner und ihre zwei Hunde dabei. Wie klein die Welt doch manchmal ist.

Wir finden am Strand wieder sehr schöne Muscheln und Schnecken. Aus Richtung Afrika zieht allerdings sehr dunkles Wetter auf, und wir fliehen dann schnell wieder zum Womo. Gegen drei fängt es dann auch an zu regnen und wir verbringen den Rest des Tages im Womo. Kurz vor Sonnenuntergang ist es wenigstens trocken und wir können in der üblichen Runde den Absacker nehmen. Der Jean-Jaques reist morgen erstmal ab für zwei Wochen. Er reist einer jungen Surferin, die zu Anfang auch noch hier war, für zwei Wochen hinterher nach Teneriffa. Er lässt den Wohnwagen hier stehen und kommt dann wieder zurück. Der Franzose ist zwar schon Rentner, scheint sich aber bei der Surferin was zu erhoffen...

Die Schweizerin und der Hippie reisen wahrscheinlich mit uns zusammen am Mittwoch ab. War schon irgendwie ne nette Truppe hier. Die Schweizerin reist mit einer Freundin weiter nach Korsika, um da einen Surfkurs zu machen. Der Hippie will ganz langsam weiter Richtung Provence reisen. Wir sind also die einzigen, die weiter nach Westen reisen und in Spanien verbleiben.

Abends gibt's frische Ravioli mit selbstgemachter Tomatensauce und Bonito. Zunächst fällt der Fernsehabend aus, da die SAT-Schüssel, obwohl sie sich in alle Richtungen dreht und in der richtigen Ausrichtung stehen bleibt, wieder die gleiche Fehlermeldung wie damals gibt. Und zunächst ließ sie sich auch nicht mal mehr einfahren. Nach dem Abendessen funktionierte  dann alles wie durch ein Wunder wieder normal.

(c) Data OpenStreetMap contributors
(c) Data OpenStreetMap contributors

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Kommentare: 2
  • #1

    Horst (Donnerstag, 01 April 2021 21:23)

    Willkommen wieder zu Hause und danke, dass wir „so nah“ dabei sein durften!
    Viele Grüße
    Horst Torbi

  • #2

    Thomas (Freitag, 02 April 2021 08:31)

    Tolle Tour, hoffe du findest 2021 auch noch Zeit das Fliegen nicht ganz zu vernachlässigen und auch Mose Prüfungen abzunehmen.
    Ja ich gebe zu das ist pures Eigeninteresse �
    Viele Grüße von Thomas aus Wahlstedt